Liebe Leser,

nun bin ich also bei fisch+fleisch gelandet und auch ich möchte euch mit meinen Beiträgen beglücken. Damit ihr auch was davon habt, wenn ich mich schreiberisch austobe, habe ich mir was ausgedacht: Ich schreibe über etwas, das euch irgendwie weiterhelfen kann. Der Plan wäre so: Ich schreibe zuerst einmal darüber, was für Vorteile ein Zusammenleben mit Asylwerbern haben kann.

Ich sitze da über einem unbewohnten Stockwerk und hatte die Idee, der Besitzer möge doch vielleicht Flüchtlingen ein Quartier darin anbieten. Selber kann ich das nicht machen, weil wir uns schon zu fünft unsere Wohnung inklusive Baustelle teilen. Die Etage unten wird hin und wieder als Übernachtungsmöglichkeit verwendet, Ferienwohnung wäre zu viel gesagt. Ich nehme an, wenn ich mit meiner Familie hier oben Platz genug habe, hätten im Erdgeschoß wohl auch fünf Menschen ausreichend Platz. Vor allem hätten sie ein Dach über dem Kopf und wären in Sicherheit. Ich hätte gerne euch und allen anderen, die ich irgendwie erreiche, dann von diesem Zusammenleben erzählt. Ich gehe übrigens fix davon aus, dass dies gut funktioniert, dass ich ungemein viel Neues lernen und erfahren würde und ich mit diesen Erfahrungsberichten vielleicht jemandem die Angst oder Scheu davor nehmen könnte.

Naja, ich wollte einfach jemand sein, der was tut und nicht nur redet. Tja, soweit der Plan. Pläne haben es aber nun mal so an sich, dass sie sich ganz anders oder auch gar nicht entwickeln, so wie diesmal meiner. Ich habe also meinen Plan mit meiner Familie besprochen, so weit so gut. Dann habe ich mit dem Wohnungsbesitzer gesprochen und bin aus allen Wolken gefallen. Die Antwort auf meine anscheinend unsagbar anmaßende Idee kam wie aus der Pistole geschossen: "Nein!" Natürlich ließ ich nicht gleich locker, könnte ja sein, dass ihm die Kinder, die auf der Wiese schlafen müssen auch leid tun, immerhin hat er selber zwei. Hat er möglicherweise nicht dieselben Nachrichten gesehen, gehört und gelesen wie ich? Aber: "Nein! Ganz sicher nicht! Ich habe da meine Sachen drinnen. Ich nehme da nicht mal Mieter hinein und ganz sicher keine Flüchtlinge, die mir vielleicht alles ruinieren ..."

Dass es Aufgabe der Regierung, der Gemeinde und so weiter wäre, Unterkünfte für die Flüchtlinge bereitzustellen, mag schon seine Richtigkeit haben, hilft wohl nicht besonders und klingt eher nach Ausrede. Sollen doch die anderen was tun. Was soll ich dazu noch sagen? Schade, einfach nur schade. I-Tüpfelchen war für mich die Andeutung, ich würde eventuell heimlich jemanden einquartieren, mit Hinweis: "Wenn ich da was erfahre ...!!!" Angriff als beste Verteidigung. Wie groß die Angst des Wohnungsbesitzers sein muss, wenn sie sich bei Bedarf auch gleich gegen Menschen richtet, die er mittlerweile seit mehr als zwanzig Jahren kennt - unvorstellbar.

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Unplugged 1-Stein

Unplugged 1-Stein bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:12

Chris_E

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:12

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