„Die Liebe (zum Nächsten) ist die Erfüllung des Gesetzes“, hören wir im heutigen Abschnitt des Römerbriefes und dieser trifft sich gut mit einer grundsätzlichen Erkenntnis des Franziskanertheologen, des seligen Johannes Duns Scotus (Bildmitte, Abbildung in der Franziskanerkirche Bozen), dessen wir heute auch gedenken.
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Der aus Schottland stammende Duns Scotus ist im Jahr 1308 gestorben und liegt in Köln begraben. „Gott ist zu lieben“ stellte er einmal fest. Ein Satz, den wir nicht einfach übernehmen müssen, weil er irgendwo geschrieben steht oder ihn irgendwer gesagt hat. Sondern weil er logisch ist.
Mit Duns Scotus sind Theologie oder Wissenschaft nicht Spiegelbild oder gar Gegensatz des Glaubens, sondern dessen Voraussetzung. Der Glaube hält den Fragen der Vernunft statt. Es ist wie mit einem Geschenkpaket: Das lassen wir auch nicht irgendwo in der Ecke liegen, sondern wir packen es aus. Nachdenken, das ist das Auspacken der Liebe Gottes.
Und haben wir sie ausgepackt, dann freuen wir uns dran und beantworten diese Liebe indem wir den Nächsten lieben. Was bekanntlich keine Erfindung von Duns Scotus oder Paulus ist.
Zu Gottes- und Nächstenliebe laden uns Evangelium und die zentralen Texte des Alten Testamentes ein. Ganz falsch wird es also auch heute nicht sein. Es ist einfach logisch. (mtz)