Zum Geburtstag von P. Willibald Hopfgartner
emf https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1248366311875960&set=a.469852959727303.103776.100001078085077&type=3&theater
„Eine Glosse“. Hat er gesagt, dass ich schreiben soll. Der Br. Karl. „Über P. Willibald.“ Hat er gesagt. Der Schriftleiter. „Oder das Ordensleben“. Hat er gemeint. So ein Witzbold. Oder irgendetwas dieser Art. Was ungefähr so ist, als stünde ich plötzlich vor Josef Ratzinger und hätte eine Dogmatik-Prüfung abzulegen. Oder als wollte ich Goethes Faust in einer einzigen Nacht durchdeklamieren. Ich kenn ihn schon sehr lange, den P. Willibald. Fast sein Lebenlang. Die Hälfte ist es noch nicht ganz, aber ein guter Teil davon. In diesem Fall versteht sich „gut“ natürlich nicht nur quantitativ.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Das Bild, das für mich sein Wesen am eindrücklichsten beschreibt ist das eines Sämannes. Natürlich ist er nicht „Der“ Sämann aus dem Evangelium, aber ein kleiner Sämann, der — wie der große Sämann — ständig und fleißig aussät. P. Willibald sät das Wort, die Erkenntnis der Philosophie, das Wissen um Kunst und Kultur. Und zwar zu jeder Jahreszeit. Darin ist er wirklich unermüdlich. Manches fällt auf die Straße und die Geier fressen es. Anderes auf die Er-de und geht zu schnell auf. Wieder anderes zwischen die Dornen und erstickt. Bei P. Willibald gibt es dann noch einen Teil von Aussaat: Jenen, der seinerseits die Dornen erstickt und jedes Gestrüpp verzweifeln lässt. Als letztens die Vorbesprechung zu einer einleitenden Reflexion über eine kommende Studienreise nach Südfrankreich nach 45 Minuten zu Ende gegangen war, drehte mein Kopf: Ich hatte das Gefühl, jetzt eigentlich schon alles erfahren zu haben, was ich bei der Reise dann erst erleben sollte. Aber das ist eben auch eine Eigenschaft von P. Willibald: Nicht zu bremsen! Dann fokussiert sein Blick einen Fluchtpunkt irgendwo vor seiner Nase, ruckartig zieht er die weiten Habit-Ärmel zurecht. Daumen, Zeige- und Mittelfinger finden zu einer Einheit, die den „willibaldinischen“ Standpunkt recht plastisch in der Luft konkretisieren. Und er beginnt „zu rudern“, wie wir in der Schule immer gesagt haben. Als 1997 Roman Polánskis "Tanz der Vampire" auf die Bühne kam, war P. Willibalds Schülern jedenfalls sofort klar, wer die Literaturvorlage für Professor Abronsius verkörpert.
Vieles von dem, was P. Willibald ausgesät hat, ist aufgegangen und geht noch auf. Um das herauszufinden, bedurfte es nur eines kleinen Rundrufes zwischen Philosophie-Vorlesung und Visitation, um die Glückwünsche für den heutigen Geburtstag einzuholen. Die Menschen sind dankbar, sie freuen sich, von ihm zu hören oder ihn zu treffen. Ob Priester und Franziskaner oder Lehrer und Denker; ob Freund und Beter oder Mahner und Erzieher: P. Willibald ist wohl nur in der Gesamtheit dieser vielen Kategorien zu denken und zu erleben. Der Mensch ist das, was er vor Gott ist. Und sonst nichts, lehrt der heilige Franz.
Und bei P. Willibald ist das eine ganze Menge mehr als in einer Glosse Platz hat. Für viele von uns, für mich selbst ist er ein Vorbild. Dafür danke ich Gott. (mtz)