Sie ist eigentlich nie krank, eine Rossnatur und ich habe so ein Konzept, das wirkt wahrscheinlich - nichts für Skeptiker - aber diesmal liegt sie auf der Couch und bewegt sich nicht. In den fast vier Jahren seit ich sie mein Kind nennen darf, vielleicht das fünfte Mal. Jede berufstätige Mutter beneidet mich wahrscheinlich um diesen Schnitt.
Ich darf es eigentlich nicht so sagen, aber diese Momente in denen mein so wahnsinnig energiegeladenes, selbsständiges, eigenwilliges, nicht sonderlich verschmustes Kind so rührend armselig dreinschaut und so dankbar meine Hilfe annimmt, genieße ich, wenn man es so nennen darf, wenn ein Mensch leidet. Es ist so still und doch ist sie da. Sie wartet, dass ich mich um sie kümmere. Ich nehme das fiebernde Bündel in meine Arme und wir kuscheln uns miteinander unter die Decke. Das Fieber strömt durch ihren Körper und erzeugt eine fließende Wärme zwischen uns. Sie liegt da und nimmt Geborgenheit und Muttergaben auf, all das was sie sonst nicht so sehr zu brauchen scheint. Ich beobachte ihren Atem, Ihren Körper der sich hebt und senkt, die Augen die sich noch in wachem Zustand verdrehen und wegschlummern und die Welt scheint stillzustehen. Ihre blasse Haut scheint seltsam durchsichtig und zerbrechlich. Wie klein sie noch ist - im Trubel des Alltags übersehe ich das oft.
Dankbarkeit macht sich in mir breit. Dankbarkeit, dass diese Momente so selten sind, dass sie nicht täglich so in meinen Armen liegen muss, dass sie mich nicht immer so hilflos ansehen muss. Was für ein Geschenk, ein eigentlich immer gesundes Kind zu haben!
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