Ich war auch schonmal joggen in Buttes-Chaumont oder zumindest spazieren. Vor 15 Jahren. Damals gab es auch schon viele viele viele muslimische junge Männer die sich dort aufhielten. Paris ist nämlich ein Schmelztiegel. Frankreich hat bis vor zwanzig Jahren Staatsbürgerschaften sehr generös an Einwanderer aus den Mahgreb Staaten verteilt und aus diesem Grund ist es völlig normal dass es viele viele Leute mit dunkler Hautfarbe und muslimischen Wurzeln gibt. Es gehört zu Paris und vor allem zu den Vororten dazu. Schon vor 15 Jahren stieg man in manchen Bahnhöfen in den Banlieus besser nicht aus - nicht nur in der Nacht. Zu gefährlich. Soweit ich weiß, hat sich die Situation in den letzten Jahren gravierend verschärft.

Die jungen Männer sind meiner Meinung nicht allein schuld daran, dass sie Radikal sind. Wenn das eigene Dasein von Arbeitslosigkeit geprägt ist, von Hoffnungslosigkeit und dem Stigma einer Zweiklassengesellschaft. Die die einen Job kriegen und die die keinen kriegen. Wenn du keinen Job bekommst, was machst du dann? Klar nachher ist man immer Gescheiter. Jetzt wo es passiert ist, wundert es mich, dass es nicht schon viel früher passiert ist und nicht dauernd passiert. Vorher habe ich nicht darüber nachgedacht. So sind wir.

Man sollte vielleicht genauer hinsehen bei den aktuellen Ereignissen. Das was passiert ist, würde nicht passieren, wenn Integration völlig kompromisslos gelebt würde. Ganz ehrlich. Wer hat schon mal Leute eingestellt? - Und wer ging dabei völlig, völlig, völlig unvoreingenommen vor. So sind wir. Nicht nur die - WIR.