Es ist so traurig, dass nach schlimmen Ereignissen so schnell die Übersättigung eintritt. Ich glaube bei mir ist seit zwei Stunden dieser Zustand eingetreten. Der britische Verlag Oxford University Press, der jährlich mehr als 6000 Titel in 40 Sprachen weltweit veröffentlicht, will als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse künftig auf Abbildungen von Schweinen und Würstchen in Kinderbüchern verzichten um keine kulturellen Befindlichkeiten zu stören.
Was bitte kann ein rosa Marzipanschweinchen in einem Pappbilderbuch in einer jüdischen oder muslimischen Seele anrichten? Haben wir nichts besseres zu tun als uns über Tiere in Kinderbüchern Gedanken zu machen? Können wir bitte die Kirche und die Kuh im Dorf lassen, oder müssen die auch demnächst aus den Büchern raus, weil die Hindus das vielleicht nicht so toll finden?
In unseren Jan und Julia Büchern von Margret Rettich wurden die Kinder noch zum Zigaretten holen geschickt und ich hatte ein Buch in dem ein Kind eine Ohrfeige bekam. Die Bücher die ich im Moment vorlese sind geprägt von Vätern die beim Kind zuhause bleiben, farbigen Adoptivkindern, Müttern die lachen, wenn das Kind die Wand anmalt, Vätern die im Sitzen ins Klo pinkeln, Kindern die mit einem halben Jahr in die Krippe gebracht werden - alles politisch absolut korrekt und gutmenschlich. Alles pädagogisch vertretbar. Aber bitte bitte, lasst den Kindern wenigstens die Ferkel. Was sonst soll man den ganz Kleinen lernen als erst mal grunzen wie das Schwein und muhen wie die Kuh?
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Irgendwie drängt sich mir der Vergleich mit einer Bring- oder Holschuld auf. Sind wir in unserer Gesellschaft soweit, dass wir vermeiden müssen, jede Befindlichkeit zu stören, oder muss der Einzelne, der mehr denn je zuvor die Freiheit hat, so zu sein wie er möchte, lernen, sich nicht von allem und jedem tangiert und abgewertet zu fühlen? Diesen Satz spreche ich nicht nur in Bezug auf die momentan brodelnden Glaubensthemen aus, es geht mir auch um Phrasen die man nicht mehr sagen darf, weil sie angeblich rassistisch sind. Es geht darum dass jeder Satz gleichermaßen Frauen und Männer betreffen muss, dass man ständig alles politisch korrekt formulieren muss, dass man keine sexuellen Ausrichtungen herabwürdigt, keine sozialen Gruppen unabsichtlich beleidigt, um nicht einer Horde von Geiern ausgesetzt zu sein, die alles sofort sezieren und auf der Goldwaage prüfen ob es denn unserer hohen Kultur entspricht. Letztendlich ist es humorlos und kleinlich - Antitugenden die so gar nicht dem entsprechen wie wir eigentlich sein sollten angesichts unserer Kultiviertheit.