Unerwartete Erkenntnis beim Palatschinkenschupfen

Die banalen Bilder des Alltags helfen mir manchmal am besten mich wieder auf Kurs zu bringen. Ein solches Bild drängte sich mir heute auf, am Herd - da wo ich hingehöre ;) - Mit dem Pfannenwender herumkratzend schaffte ich es, die ersten drei hauchdünnen Palas zu zerfetzen, dass sie nicht einmal mehr zum Kaiserschmarrn taugten. Meine Kinder blickten bereits besorgt, waren aber bereit die Fetzen zu verkosten. "Schupfen müsste man können...." dachte ich, aber ich kann das nicht.

Die letzten Tage waren irgendwie nicht so super. Gefangen in einem Migräneloch - das ich mir mit Süssigkeiten selbst geschaufelt habe, paralysiert vom häuslichen Lagerkoller, der dank Nebelwetters, Nieselregen, abwesendem Partner und ebenfalls negativ gestimmten Mitmenschen hochgeschaukelt wurde. Ob erst die Kinder grantig waren oder ich - keine Ahnung, aber wir hatten es nicht so gemütlich. Dann gestern Abend ein gutes Gespräch. Man wird so genügsam. Ein paar nette Worte, ein Lächeln, eine Umarmung.

Ich schmelze die Butter in der Pfanne, schöpfe die richtige Menge Teig ein, warte auf den Moment in dem die Unterseite  goldbraun gebraten ist, schwenke die Pfanne vor und zurück, ziehe und lasse den Teig aus der Pfanne hüpfen. Elegant überschlägt er sich einmal und landet sacht mit der hellen Seite unten. Boooooooooahhhhhh. Meine Kinder brechen in Begeisterungsstürme aus und ich juble von ganzem Herzen mit.

Die Erkenntnis lässt mich lächeln. Die schlimmsten Herausforderungen des Lebens, spielen sich im Kopf ab. Wenn wir weniger Vorbehalte uns selbst gegenüber hätten, könnten wir soviel machen. Wo geht die kindliche Leichtigkeit hin, mit der man völlig angstfrei an Neues herangeht. Wenn meine Kinder täglich "aber ich kann das nicht sagen würden" müsste ich sie wohl beide noch im Tragetuch schaukeln. Die größten Barrieren legen wir uns selbst auf. Wir fangen keine Gespräche an, die nötig wären, wir sprechen die Leute, die wir sympathisch finden nicht an, wir hören auf lernen zu wollen und machen uns selten die Mühe unseren Istzustand kritisch zu überdenken. Schade eigentlich, denn die meisten Hürden existieren nur in unserem Kopf.

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Sachenmacher

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