Die etwas andere Rellativitätstheorie

Die seit Jahrhunderten härteste und stabilste Währung ist die Zeit. „Es sei denn man bewegt sich schneller als das Licht“, meinte Albert Einstein.

Warum ist dann Arbeit für die Konsumenten so teuer geworden? Eine Handwerkerstunde kostet, je nach Gewerk und Region, zwischen 50 und 100€. Wo ist der Rest auf die 7 bis 12€, die der Tischler, Maurer oder Installateur netto verdient? Ein Elektriker muss sieben Stunden arbeiten, um sich eine Stunde einen Installateur leisten zu können. Das sind 85% Verlust.

Man spricht von rund 49% durchschnittlicher Steuerlast. Wie gibt es das? In den Handwerksbranchen ist eine Umsatzrentabilität von drei bis sieben Prozent üblich. Rund fünf Prozent verdient also das Unternehmen, die werden hoffentlich zum Großteil wieder investiert. Dann sind da noch das 13. und 14. Gehalt, Urlaubs- bzw. Feiertage und eventuelle Krankenstände. Diese 25 Prozent müssen auch irgendwo herkommen.

Nachdem der Handwerker noch Arbeitskleidung, ein Fahrzeug und Werkzeug braucht, sind auch die restlichen fünf Prozent gefunden. Bei Gewerken mit besonders teurer Ausrüstung kann dann der Endkundensatz schon einmal über 100€ pro Stunde gehen.

Aber wer kann das bezahlen? Knapp 1.000€ für einen Tag Arbeit, das verdienen manche nicht in einem Monat. Die Bundesregierung setzt seit heuer verschärft auf Kontrollen, damit niemand aus diesem „Teufelskreis“ ausbricht und eventuell „schwarz“ arbeitet. Das ist auch in Ordnung. Es kann nicht sein, dass einer Steuern bezahlt und ein anderer nicht. Aber wie soll ein Normal- oder sogar Schlechtverdiener sonst einigermaßen über die Runden kommen? „Eine Kuh kann man nur melken, wenn man sie vorher füttert!“ Die Friseurin, die nicht einmal 1.000€ netto verdient und eventuell noch Kinder zu versorgen hat, wird trotzdem manchmal „pfuschen“, so wie auch ein Installateur, Maurer oder Mechaniker. Und auch die Registrierkassenpflicht wird wahrscheinlich nicht dazu führen, dass überall alle Beträge eingetippt werden.

Es ist schon richtig. Das wird nicht immer nur aus der Not heraus gemacht. Es ist aber sicher der falsche Weg, die kleinen Fische zu fangen und die großen schwimmen zu lassen. Es ist die Aufgabe einer Regierung, zwischen Steuerbetrügern und Arbeitern zu unterscheiden, die für ihren Vollzeitjob ohnedies Steuern bezahlen und trotzdem etwas dazuverdienen müssen. Es bräuchte keine so komplexen Kollektivverträge, wenn es eine ganz einfache Regelung gäbe:

Keiner darf mehr als zum Beispiel das 10-fache der unteren Einkommensschicht verdienen. Sollte also ein Manager, Firmenchef oder Politiker mehr haben wollen, muss er auch die Löhne und Gehälter der bedürftigsten Mitarbeiter erhöhen. Der Kollektivvertrag für alle Branchen wäre dann ein einfacher Mindestgehalt, der für alle gilt.

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

2 Kommentare

Mehr von Namroeh