Die falschen Schlüsse aus Paris - eine Replik auf Anneliese Rohrer

Anneliese Rohrer hat unlängst Einblicke in ihre Traumwelt gewährt. Eine Welt des Nachkriegsösterreich, eine Zeit der Neu- und Umorientierung, hin zur - durch die Menschenrechte moralisch verkleidete - Entgrenzung der Globalisierung. Ja, und in dieser Traumwelt stochert die aktuelle Systempresse auch und insbesondere nach dem Pariser Terroranschlag wiederholt blindlings herum.

Man glaubt es kaum, aber die Lernfähigkeit der Presse ist gleich null. Egal, ob Alen R. (ehemaliger Asylant) Menschen über den Haufen fährt oder in Frankreich mehrmals eine unterschiedliche Anzahl an Menschen getötet wurde, jedes Mal ist man irgendetwas ("Wir sind XY";). Man steht für etwas, das man auch - ja, jetzt wieder umso härter und entschlossener - "verteidigen" will. Und ich habe, wie ich die Berichte auf Russia Today live gesehen habe, zu mir gesagt: es werden dasselbe Geschwätz, moralisch-larmoyante Geseier und die verlogenen, heuchlerischen Ermutigungen und Beschwörungen folgen, die auch schon nach dem Charlie-Ebdo-Attentat hervorgeholt wurden.

Und ich wurde nicht enttäuscht: Das typische Angebot unseres politisch-ökonomisch-medialen Komplexes: Menschenrechte, Religionsfreiheit, Solidarität, Demokratie - ja, sogar die Marktwirtschaft -, all das quoll sofort aus den Bildschirmen und Zeitungen. "Europa verteidigen", das "Friedensprojekt" retten, lautet es nicht nur einmal. Doch diese "Werte" sind nicht nur unzureichend, sie sind mit schuld an den Entwicklungen, in der die bisherigen Toten nur Vorboten darstellen. Es hat viel mit unserem Wirtschaftssystem zu tun, das nur mit unserem "Wertekanon" effektiv arbeiten kann (der eben durch Menschenrechte und pseudo-demokratischen Strukturen charakterisiert ist).

Ein Ausdruck davon ist die von Rohrer geliebte EU, ein schrankenloses, geistloses und erkranktes System, implementiert von ebensolchen Staaten. Die offenen Grenzen sind ebenso schuld wie der Multikulturalismus (beide bedingen ja einander), die Atomisierung und Zerfließung autochthoner Völker sind hierfür typische Begleiterscheinungen. Solidarität haben Faymann, Rohrer et al. nur mit ihrer internationalistischen Ideologie, der sie gerne humanistische Züge verleihen. Die Toten sind nur Verschubmasse und umgefallene Figuren am Schachbrett. Gerade deshalb wird die herrschende Doktrin mit noch mehr Nachdruck durchgepeitscht. Häresie ist schließlich unstatthaft.

Die Zeiten des offenen Europa sind vorüber. Darüber Tränen zu vergießen, steht der politisch-medialen Elite aber nicht zu. Sie sind die Totengräber ihrer eigenen Ideale. Das wäre mir noch egal, sähe ich nicht noch größeres Unheil in Zukunft kommen.

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julbing

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Hespera

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