Die SPÖ-Lobhudelei im „Kurier“

Der heutige „Kurier“ ist an journalistischer Distanz nicht zu überbieten. Der mir seinerzeit bei der Masseneinwanderung über das Burgenland negativ aufgefallene Polizeipräsident, Hans Peter Doskozil, wurde vor meinen Augen auf Twitter frenetisch gefeiert. Dem konnte sich scheinbar auch die nicht weniger von seiner Person in Ekstase versetzte Medien- und Politiklandschaft entziehen.

Ich lese im absolut SPÖ-fernen „Kurier“ im Leitartikel von Michael Bachner, Doskozil sei „der rote Flüchtlingsminister“. Und das scheinbar zurecht, da er sich „in Nickelsdorf und Parndorf als Troubleshooter bewährt und den Karrieresprung verdient“ habe. Im Bericht im Kurier auf der nächsten Seite steht dann in der Bildunterschrift, dass Doskozil sich „beim Flüchtlingsandrang als menschlicher und krisenfester Manager erwiesen“.

Zugegeben: Kaum ein staatliches Organ verkaufte die politische Willkür gegen das eigene Volk geschmeidiger und „humaner“ als der Polizeipräsident. Wer sich als funktionierendes Rädchen in der Massenschleusung hergibt, der ist für Höheres bestimmt.

Doskozil war davor bei Niessl Büroleiter, was die SPÖ-Nähe nahelegt. Interessant ist, dass ich das in der seinerzeitigen Phase in Nickelsdorf nirgendwo in den Medien las. Warum, ist klar: Doskozil handelt so, wie es die Systempresse schreibt. Warum also solche Fakten erwähnen, die nur „Wasser auf den Mühlen der Rechten“ wäre, wie man oft liest?

Mich erstaunt das doppelt, bedenkt man, wie Polizeiobere in Spielfeld redeten. Hier läuft überall dasselbe Spiel. Aber nicht nur das, sondern auch, weil es Schatten auf Alltägliches wirft: Wenn die Polizei so ungeniert punziert ist, wie soll hier ordentliche Arbeit geleistet werden? Köln hat gezeigt, was ein Parteibuch bringt: Politisches Handlangertum, politisch korrektes Verschweigen und Verbrämen. Die Politik züchtet sich ihren eigenen hörigen Nachwuchs wie eh und je.

Ich bin erschüttert, wie naiv oder viel mehr: wie untertänig frohlockend angebliche Qualitätszeitungen wie der „Kurier“ hier agieren.

Auf der nächsten Seite gibt es dann ein Foto von Minister Stöger in Heimwerkerpose, mit der Überschrift „Stiller Überlebenskünstler“ und „Oft abgeschrieben, bald im dritten Ressort“. Schmierig und peinlich zugleich.

Nachfolger von Doskozil, der bald im Verteidigungsministerium landen wird, sind schon genannt: Ein Bezirkshauptmann und ein Landesamtsdirektor. Ich dachte, es gebe wenigstens – wie sonst üblich – wenigstens zum Schein Ausschreibung und Bewerbungsverfahren. Dann hätte vielleicht auch Kurier-Chef Brandstätter eine Außenseiterchance.

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