Feiert euch alleine selbst!

Es ist ein paar Jahre her, dass ich mein Gelöbnis leistete. Ich war damals schon nicht enthusiastisch, was die Passage „ich gelobe, den Gesetzen und den gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam zu leisten“ betrifft. Sie sind es, denen ich im Ernstfall zu gehorchen habe, treu meinen Mann zu stehen? Sie, die Gesetzesmacher samt republikanischem Anhang?

Heute am 26. gab sich die herrschende Politik wieder volksnah, bei Speis, Trank und Musi glaubte man, in einem sonnigen Herbstmärchen zu sein. Das Heer, seit Jahrzehnten absolut totgespart, darf sein uraltes Gerät wieder einmal ausführen. Unter dem Jahr steht die noch nicht ganz zusammengerostete Gerätschaft nämlich wegen akuten Spritmangels.

Die verantwortliche Republik ist wieder einmal voll Stolz, vor allem in Anbetracht dessen, was das Heer aktuell in Spielfeld leistet. Verteidigungsminister Klug erklärt, dass BH könne sogar noch Personal aufstocken. Na da schau her!

„Ich danke den Österreichern für ihre Solidarität“, erklärte der Kanzler mit der sicheren Hand in stürmischen Zeiten, schließlich habe das Land „sein menschliches Gesicht gezeigt und hat seine Politik nicht nach Hasspredigern ausgerichtet“. Nach so viel Politsprech ertönte, nachdem erstmals ein Imam unter Protest der Identitären („Imam, geh ham“) vom „allbarmherzigen Allah“ sprach, pflichtgemäß die Bundeshymne und – wie könnte es anders sein in Zeiten „europäischer Einigung“ und ihrer „Werte“ – die Europahymne. Man darf weinen.

Während sich die Zweite Republik selbst feierte, kamen erneut Tausende Einwanderer in Spielfeld an (https://www.youtube.com/watch?v=5p-7jd1atXs&sns=tw). Ich dachte mir, hier, an diesem Ort wäre doch das Trällern der EUropahymne angebracht als die Begrüßungsmelodie und Sinnbild für den gelebten „europäischen Gedanken“.Während sich die Zweite Republik selbst feierte, kamen erneut Tausende Einwanderer zur salzburgisch-bayerischen Grenze. Dort herrscht weiter Ausnahmezustand. „‚Was sollen wir machen? Die Menschen gehen einfach selbst los. Wir können sie nicht aufhalten‘, sagt der sichtlich resignierte österreichische Einsatzleiter“, wie der „Standard“ berichtet.

Ich möchte nochmals kurz in mich gehen und mich ehrlich fragen, wie man ob dieser Situation (und es gebe viele andere Gründe) überhaupt diesen staatlichen Feiertag begehen kann. Das Gerede der Politik, dieses Tingeltangel, ein mieses, mich verstörendes Schauspiel. Draußen bahnt sich etwas an, das in Wahrheit noch immer keiner richtig begreift und dessen Auswirkungen unabsehbare Folgen hat, drinnen in der republikanischen Blase beschwört man die EU, angebliche „Menschlichkeit und Solidarität“ und ein sinnentleertes Bundesheer (noch immer eine Volksarmee!), das in soldatischer Pflichterfüllung einem universalistischen System „Treue und Gehorsam“ leistet.

#notinmyname

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Nebenbuhler

Nebenbuhler bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:16

fischundfleisch

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