Wenig Trenker, viel Film

Ich weiß nicht, ob ich enttäuscht oder angefressen war ob des Trenker-Filmes im ORF. Meine Erwartungen erfüllten sich jedenfalls überhaupt nicht. Viele schöne Bergbilder aus Südtirol, einer Nachzeichnung und ein Einfangen seines Lebens, das hätte ich mir gewünscht. Stattdessen wurde mit öffentlichen Geldern ein Opportunist gezeichnet, der (nie bestätigt) ein Verhältnis mit der Riefenstahl hat und seiner Frau mit den Worten, er könne halt nicht alleine einschlafen, seine Liaisonen erklärt. Das kann doch nicht ihr Ernst sein! Außerdem fälschte er Eva Brauns Tagebücher und wollte sie einem Juden verkaufen. Dazwischen kam ein ausgesprochen grauenhaft gespielter Goebbels (aus seinem Munde kommt "deutschnational", das muss man auch erst einmal zustande bringen) und viel eher peinliches NS-Zeug, das dem Leben Trenkers überhaupt nicht gerecht wird. Nichts vom 1. Weltkrieg, nichts von seinen Filmen, seinen Geschichtenerzählungen. Platter Film mit ein bisschen Erotik für Alte und/oder derart Bedürftige.

Wenn der ORF (gemeinsam mit dem BR) einen Film macht, der sich auf heimatliches Terrain begibt, kommt einfach nichts heraus. Traurig, aber typisch für den Rundfunk, der nicht nur deshalb auf den Misthaufen der Geschichte befördert gehört.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:17

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