Der jüngste Eklat um einen jungen NEOS-Kandidaten in Oberösterreich zeigt, mit welcher politischen Ignoranz die FPÖ um die Wählergunst kämpft.
Der erst 19-jährige Alen Tahić ist Sohn bosniakischer Zuwanderer in Linz. Er möchte der jüngste Landtagsabgeordnete in Oberösterreich werden. Ein ambitioniertes Ziel, zu dem ihm nun auch die dortige FPÖ unfreiwillig verhelfen könnte. Die Freiheitlichen gingen auf den Jungpolitiker los, nachdem dieser auf eine Gratulation im Facebook mit „in sha Allah“ antwortete. Dieser Spruch mit der schlichten Bedeutung „So Gott will“ kommt aus dem Arabischen und drang in viele Weltsprachen. Seine Bedeutung ist sprachlich längst nicht religiös, genauso wie „Grüß Gott“ mittlerweile ziemlich wenig über die Religiosität des Sprechers aussagt. Aber für die Blauen ist offensichtlich jede Nennung von „Allah“ Zeichen des Islamismus und der Parallelgesellschaft. Dass „Allah“ ein ganz normales arabisches Wort für Gott ist, das auch die arabischen Christen verwenden, interessiert die FPÖ nicht. Alles, was mit der islamischen Welt zu tun hat oder von dort stammt, wird ohne viel Rücksicht zu Feindbildern erklärt. Wenn die Diskussion so weitergeht, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn die FPÖ vielleicht die Abschaffung von arabischen Zahlen oder von vielen Wörtern arabischer Herkunft im Deutschen wie „Admiral“, „Arsenal“ oder „Rabatt“ verlangt. Sogar „Alkohol“ (wie nicht-muslimisch!) kommt aus dem Arabischen.
Die politische Ignoranz in Österreich, die sich gerade in Aussagen der Freiheitlichen Partei überdurchschnittlich manifestiert und wogegen auch andere Parteien nicht immun sind, ist längst mehr als unerträglich. Alle parlamentarischen Parteien bekommen sehr viel Geld aus dem Budget, sie könnten es dringend in die Bildung ihres eigenen Kaders investieren.