Alexander van der Bellen ist Bundespräsident von Österreich. Mit knapp über 53% der Stimmen wurde er sogar um einiges deutlicher gewählt als bei der Stichwahl vor einem halben Jahr, die dann aufgehoben wurde. Die Mehrheit hat entschieden, die Wahl wird nicht angefochten, VdB wird die nächsten 6 Jahre unser Staatsoberhaupt sein. Soweit ist alles klar und verständlich.
Dann gibt es noch die "Autonome Antifa" (Twitter: antifa_w). Man weiß von dieser Gruppierung, dass sie linksextrem ist. Ihre Mitglieder sind größtenteils Sozialisten, Kommunisten und Grüne. Wenn sich diese Menschen zwischen einem grünen und einem blauen Kandidaten entscheiden müssen, entscheiden sich wohl alle für den grünen Kandidaten. Auch hier ist noch alles klar und verständlich.
Jetzt allerdings zu dem Punkt, den ich nicht verstehe: Trotz des ziemlich deutlichen Sieges von VdB protestierte noch gestern Abend die Antifa vor der Hofburg. Unter bengalischen Feuern rollten sie ein Banner aus, auf dem stand: "46% Es bleibt dabei: Österreich du Nazi". Das bemalte Tuch wurde von ca. 30 Personen hochgehalten. 30 Menschen räumen sich hier selbst das Recht ein, rund 2 Millionen Österreicher (genau: 1928530 + Briefwähler für Hofer) als Nationalsozialisten zu bezeichnen. Nur weil sie bei einer demokratischen Wahl nicht so abgestimmt haben, wie es sich diese 30 vorstellen.
Ich wende mich mit einem Zitat unserer ehemaligen Innen- und Finanzministerin, Maria Fekter, die in ihrer Zeit als Innenministerin von Alev Korun in ähnlicher Weise angegriffen wurde, an euch: "Lernen Sie Geschichte!" Nicht alles, was nicht links ist, ist gleich mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen. Es gab schon immer linke und rechte Politik. Nur die wenigsten auf beiden Seiten zeigen extremistische Tendenzen, bzw. sind gewaltbereit, um ihre Meinung durchsetzen zu wollen. Und meiner Meinung nach ist Gewalt generell nicht zu tolerieren, weder von links, noch von rechts, noch sonst wo. Es muss doch möglich sein, ohne Anwendung von Gewalt zu diskutieren.