Erinnern Sie sich an eine Geschichte aus Ihrer Kindheit? Eine Anekdote, ein Märchen? Zumindest sinngemäß? Und wie steht es mit einer Pressemitteilung der letzten Woche? Nein? Dann kennen Sie bereits den ersten von sieben Gründen, warum Geschichten wirken:
1. Geschichten sind leicht zu merken
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Danke!
2. Geschichten übertragen Emotionen
3. Geschichten ersetzen Erfahrungen
4. Geschichten reduzieren komplexe Themen auf Emotionen
5. Geschichten motivieren
6. Geschichten überzeugen
7. Geschichten verzeihen dem Helden Fehler
1. Geschichten sind leicht zu merken
Wenn wir eine Geschichte verfolgen, begleiten wir den Helden. Hat es Sie schon einmal aus dem Kinosessel gehoben, vor lauter Spannung? Ich erinnere mich an so einen Moment: Im Film »Im Zeichen der Libelle« mit Kevin Costner. Der Film ist 2002 im Kino gezeigt worden. Seit dreizehn Jahren denke ich an diese Szene, wenn ich mit Freunden über besondere Filme spreche. Erfolgreiche Geschichten appellieren an unsere Gefühle. Sie sind damit leicht zu merken und weiterzuerzählen.
2. Geschichten übertragen Emotionen
Geschichten vermitteln uns Gefühle, beeinflussen sie sogar. Es ist erwiesen, dass Kinobesucher nach einem fröhlichen Film mehr Hilfsbereitschaft zeigen, als nach einem aggressiven Film. Werden Produkte* durch Geschichten verkauft, übertragen sich die Gefühle der Geschichte auf die Produkte. Wozu das Ganze? Im Alltag entscheiden wir uns unbewusst für jene Produkte, die unsere gewünschten Emotionen verkörpern. Sie müssen uns Erhaltung, Macht oder Anreiz versprechen. Anders gesagt: Gesundheit, Schönheit, Intelligenz, Wissen, Wettbewerbsvorteil, Abenteuer…
Weitere Informationen dazu finden Sie im Buch: »Think Limbic! Die macht des Unbewussten verstehen und nutzen« von Hans-Georg Häusel
*zu verstehen als Platzhalter für: Personen/Themen/Dienstleistungen etc. Zu dem umfangreichen Einsatzgebiet von Geschichten kommen wir in einem anderen Blogbeitrag.
3. Geschichten ersetzen Erfahrungen
Während wir eine Geschichte aufnehmen, werden in unserem Gehirn dieselben Regionen aktiviert, die das direkte Erleben der Situation stimulieren würde. Der Held ersetzt somit unsere Handlung. Trotzdem machen wir die gleichen Erfahrungen. Wir müssen keinen Mörder rächen, keinen Fallschirmsprung aus dem All wagen. Die reine Beobachtung der Hauptfigur reicht aus, diese Emotionen als eigene Erfahrungen zu speichern. Die uns schließlich in unserer Entwicklung zu helfen.
4. Geschichten reduzieren komplexe Themen auf Emotionen
Daniel ist neugierig. Er liebt Traktoren. Er ist ein fröhliches Kind. Und er hat einen kürzeren Arm. Für Technikfans wäre es spannend zu sehen, wie die Studenten Mark Calhoun und Jacob Price eine Handprothese für den Jungen konstruieren. Für alle anderen ist es aufregender, die Veränderung in Daniels Leben zu begreifen. Welche Türen öffnet ihm die Armprothese? Welche Anforderungen hatte der fröhliche Junge an die Studenten? Durch die Begleitung des Helden sehen wir die Welt durch seine Augen. Wir verstehen Ursache und Wirkung komplexer Themen.
Wer findet die Produktwerbung in der Geschichte?
5. Geschichten motivieren
Biografien können uns anspornen, neue Wege zu gehen. Sie können uns helfen, Parallelen zu unseren Herausforderungen zu erkennen und Mut für neue Lösungsansätze zu schöpfen. Wir lernen, dass man Hürden überwinden kann. Heldenreisen geben uns den Mut, Täler zu durchschreiten. Weil es auch schon andere vor uns geschafft haben.
Ein gutes Beispiel ist Denzel Washington in der Rolle des Pilot Whip Whitaker im Film »Flight«
Nicht zufällig wähle ich immer wieder Filme als Beispiel. Sie funktionieren besonders gut als Erinnerungsanker für spezielle Situationen.
6. Geschichten überzeugen
Gerücht sticht Fakten. Wer einer Geschichte lauscht, hat keine Zeit, sich währenddessen Gegenargumente zu überlegen. Deshalb halten sich Gerüchte oft hartnäckig trotz stichhaltiger Gegenargumente. Etwas muss ja dran sein, oder? Die Computerfirma Apple genießt die Gerüchte vor den legendären Produktpräsentationen. Es gibt sogar eigene Gerüchteseiten im Netz.
7. Geschichten verzeihen dem Helden Fehler
Im Film »72 Stunden« verzeiht man Hauptdarsteller Russell Crowe, dass er einen Drogendealer und dessen Boss erschießt. Er hat ein klares Motiv: Er will seine unschuldig verurteilte Frau und Mutter seines Kindes aus dem Gefängnis retten. Dazu braucht er Geld. Er sieht seine einzige Chance darin, die Drogendealer zu bestehlen. Dabei bringt er beide um. Doch wir Zuschauer verzeihen dem Helden den Doppelmord. Wir verstehen ihn. Er hatte keine andere Wahl.
Jetzt wissen Sie, warum Geschichten starke Signale senden. In einem der nächsten Blogeinträge werde ich Ihnen zeigen, wie Leuchtfeuer durch Geschichten geschürt werden. Außerdem erfahren Sie, in welchen Bereichen Sie Signale mit Geschichten setzen können.
Vielleicht haben Sie Erfahrungen oder Gedanken, die Sie ergänzen möchten? Ich freue mich über Ihr Signal!
Alles Liebe,
Nina