Auf und Davon - Teil 1

Matura in der Tasche und der erste Gedanke meinerseits: ICH WILL HIER RAUS!

Hard Facts

Tätigkeit: Au-pairing

Ziel: Spanien

Grund: Reisen, Sprachkenntnisse aufbessern

Zeitraum: November bis März

Kinder: 2 Mädls

Alter: 11 und 13

Als Tochter einer nahezu immer grantig von der Arbeit (Kindergärtnerin) heimkommenden Mutter habe ich jegliche Tätigkeiten mit Kindern abgeschworen. Wie das Leben jedoch so rennt, kommt man dann doch irgendwann zu Situationen, die man so nicht geplant hat. So war es dann schließlich auch bei mir. Studentin ohne finanziellem Einkommen. Auf der Ich-Suche. Mit einer großen Portion Fernweh. Da schien mir Au-pairing die einzige Möglichkeit. Falls Einige diesen Begriff nicht zuordnen können - im Prinzip ist es nichts anderes als mit einer Familie für Kost und Logis und ein Minimum an wöchentlichem Taschengeld zu leben. Dafür helfe ich den Eltern mit ihren Kindern und ein wenig im Haushalt.

Dies beinhaltet zum Beispiel:

  • Kinder zur Schule führen und abholen
  • mit Hausübungen helfen
  • sich ausschließlich auf Englisch unterhalten, damit die Kinder die Sprache  im Alltag praktizieren
  • Kochen
  • Zimmer und Badezimmer rein halten
  • Wäsche machen usw.

Mithilfe der Website www.aupair-world.net hatte ich recht schnell eine geeignete Familie gefunden. Mit meinen Deutsch- und Englischkenntnissen war ich sehr beliebt bei den Spaniern. Es ging dann alles recht schnell, und so lebe ich seit dem 31. Oktober in der Provinz Madrid. Genauer gesagt in einem kleinen Ort mit vielen Bergen, was mir anfangs recht gut gefallen hat, da ich die Natur sehr genieße. Wenn man jedoch mal in den Genuss von der Großstadt Madrid kommt, wünscht man sich nicht unbedingt eine 90 Minuten Fahrt mit dem Zug und der Metro nach SOL (Zentrum Madrid). Das Leben hier ist recht aufregend und wird eigentlich nie langweilig. Stress gibts auch genug. Deswegen ist es umso erfreulicher, dass ich ab und zu Zeit für mein Tagebuch hatte. So kann ich euch besser von meinem Leben hier berichten.

Ich mag zwar Geschichten mit offenem Ende, aber nicht unbedingt mit offenem Anfang und so beginne ich mit ein bisschen Bla Bla vom...

31.10.2014 (Der nächste Beitrag wird dann interessanter)

Heute ist es tatsächlich so weit. Ich sitze im Flieger nach Madrid. Realisiert habe ich es noch immer nicht, dass ich jetzt nahezu ein halbes Jahr in Spanien leben werde. Es ist alles so aufregend, aber gleichzeitig auch recht traurig. Die letzten Tage voller Abschiede waren hart für mich, da sie auch verborgene Gefühle und Emotionen meiner Eltern hervorbrachten, die ich so in dieser Form noch nie an ihnen beobachten konnte. Diese Tatsache machte es für mich umso schwerer, da sie zuvor eigentlich noch einer der Gründe waren, warum ich weg wollte. Um dieses mulmige Gefühl los zu werden und die Traurigkeit ein wenig runterzuspielen, versuche ich an etwas anderes zu denken, während das Flugzeug auf die Startbahn rollt. Fragen wie „Wie soll ich denn bloß meine Gastfamilie begrüßen? Hände schütteln? Umarmen? Was ist zu viel, was zu wenig?“ schwirren mir durch den Kopf. Im Nachhinein betrachtet werden diese Fragen wahrscheinlich sehr unwichtig sein...

Wow, die Welt sieht so toll aus von hier oben. Ich liebe es zu fliegen. Wenn man aus dem Fenster blickt glaubt man, das Unmögliche möglich machen zu können. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken. Und dieser Gedanke ist präsenter als alles Andere und er ist es auch, der in mir diese Wanderlust hervorruft. Auch wenn das Heimweh manchmal schlimm sein wird, weiß ich, dass das Fernweh zuhause viel schlimmer ist. Das ist einfach ein Teil meines Sinn des Lebens, den ich für mich gefunden habe. Ich will unseren Planeten sehen, ihn erkunden und von ihm und den Lebewesen darauf lernen. So viele Sichtweisen wie möglich zu erfahren, Kulturen hautnah zu erleben und verschiedenste Menschen und Charaktere kennenzulernen. Neben Familie und Freunde sind diese Erfahrungen der größte Schatz, den ich hoffentlich im hohen Alter besitzen werde.

ICH FLIEGE, und nehme alle Turbulenzen so wie sie kommen!

P.S. Meine Inspiration für das Schreiben nehme ich aus Erfahrungen und ganz wichtig: aus der Musik. Deshalb werde ich zu jedem Beitrag den Link zu einem Song posten, der mich inspiriert.

https://www.youtube.com/watch?v=k8FllkQw8fk

Fragen, die euch zu diesem Thema besonders interessieren würden und auf die ich vielleicht mehr in den zukünftigen Beiträgen eingehen soll, einfach in den Kommentaren stellen! Freu mich auf euer Feedback!

Liebe Grüße aus Spanien,

Ninu

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