Die Maikäfersuppe ist ein traditionelles Gericht, das in einigen Regionen Deutschlands und Europas seit Jahrhunderten zubereitet wird. Obwohl der Verzehr von Maikäfern heutzutage eher ungewöhnlich erscheinen mag, hat diese Suppe eine lange und faszinierende Geschichte. Maikäfersuppe gehört zu den wenigen in Europa verbreiteten Insektengerichten und war bis Mitte des 20. Jahrhunderts zumindest in Deutschland und Frankreich bekannt.
Ursprünge und Bedeutung der Maikäfersuppe
Maikäfer waren einst eine weit verbreitete Plage in landwirtschaftlichen Gebieten. Die Larven der Käfer, auch als "Engerlinge" bekannt, fraßen die Wurzeln von Nutzpflanzen und verursachten erhebliche Schäden. Um diese Plage in den Griff zu bekommen, begannen die Menschen, die Maikäfer zu sammeln und zu verwerten. Aus der Not entstand so eine Tradition der Maikäfersuppe, die nicht nur eine Möglichkeit bot, die Schädlinge loszuwerden, sondern auch eine nahrhaftes und kostengünstiges Gericht lieferte.
Zubereitung und Geschmack der Maikäfersuppe
Die Zubereitung der Maikäfersuppe ist relativ einfach. Die gesammelten Käfer werden zunächst gereinigt, gekocht und dann in einer Brühe oder Suppe zubereitet. Oft werden zusätzlich Kartoffeln, Zwiebeln, Kräuter und andere Zutaten hinzugefügt, um der Suppe mehr Geschmack und Konsistenz zu verleihen. Der Geschmack der Maikäfersuppe wird häufig als nussig, leicht süßlich und an Pilze erinnernd beschrieben. Für viele ist es ein ungewöhnliches, aber durchaus leckeres Gericht.
Maikäfersuppe heute
Heutzutage ist der Verzehr von Maikäfern in den meisten Regionen rückläufig. Dennoch gibt es einige Orte, an denen die Tradition der Maikäfersuppe noch gepflegt wird. In manchen Gegenden Deutschlands, Frankreichs oder Österreichs kann man die Suppe saisonal in Restaurants oder auf Volksfesten genießen. Für viele ist es ein nostalgisches Gericht, das an die Kindheit und an die Verbundenheit mit der Natur erinnert. Die Maikäfersuppe ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie aus einer Plage ein traditionelles Gericht entstehen kann. Obwohl der Verzehr heute eher ungewöhnlich erscheint, bietet diese Suppe einen Einblick in die Esskultur und Überlebensstrategien früherer Generationen.
Maikäfersuppe - Rezept
Falsche Maikäfersuppe mit Röstbrot und Leber (die Maikäfer wurden durch Krabben ersetzt)
Zur Zubereitung werden die Maikäfer ohne Flügel und Beine oder Engerlinge in Butter angeröstet und in Kalbfleisch- oder Hühnerbrühe gegart. Je nach Rezept wird die Suppe gesiebt und als Brühe genossen oder die Käfer werden anfangs im Mörser zerstoßen, die Suppe wird passiert und mit etwas Mehlschwitze und Eigelb gebunden. Sie wurde früher oft mit Scheiben von Kalbsleber oder Taubenbrust und geröstetem Weißbrot serviert. Pro Person wurden etwa 30 Maikäfer benötigt.
In einem Aufsatz des Arztes Johann Joseph Schneider aus dem Jahr 1844 heißt es, dass die Maikäfer (damals) nicht nur als Suppe, sondern von Studenten nach Abreißen der Beine auch roh gegessen wurden, und waren außerdem „[i]n vielen Conditoreien [...] überzuckert zu haben, und man ißt sie candiert an Tafeln zum Nachtische.“
Ich betäube sie mit Alkohol oder knipse ihnen mit einem Fußnagelclipser den Kopf ab, bevor ich ihnen die Beine heraus reiße dann esse ich sie roh. Es ist ein Wohlgenuss, wenn beim Draufbeißen der Chitinpanzer frisch und herzig knackt und anschließend die Proteine über die Zunge in den Rachen fließen. Dann sauge ich den Chintinkörper langsam aus und lutsche alles ähnlich wie ein Bonbon. Zum Ende hin wird alles mit einem Löffel Honig oder Ahornsirup runtergespült. Ich könnte stundenlang auf der Wiese liegen und dieses "Natur-Popcorn" schlürfen; dazu ein Pfeifchen mit Wasserhanf und Brennnesselblätter.