Totale Zerstörung des Staates - Trumps Milliardäre träumen von rechter Tech-Diktatur
Eine beunruhigende Vision einer technokratischen Diktatur zeichnet sich am Horizont ab. Ultrareaktionäre Silicon-Valley-Milliardäre wie Peter Thiel und Elon Musk träumen von einer Zukunft, in der sie als uneingeschränkte CEO-Könige herrschen. Ihre Ideologie, inspiriert von Curtis Yarvins dystopischen Ideen, zielt darauf ab, die Demokratie abzuschaffen und einen totalitären Überwachungsstaat zu errichten.
In dieser alptraumhaften Welt würden alle Bürger mit RFID-Chips ausgestattet, ihre DNA und Netzhaut gescannt und jede ihrer Bewegungen verfolgt. Die Privatsphäre wäre nicht mehr existent, da allgegenwärtige Kameras und Sensoren jeden Schritt aufzeichnen würden. Wer sich den Befehlen der Tech-Overlords widersetzt oder als "unproduktiv" gilt, könnte sogar in Biodiesel umgewandelt werden.
Die Gefahr dieser Ideologie liegt in ihrer scheinbaren Rationalität. Sie präsentiert sich als effiziente Lösung für gesellschaftliche Probleme, indem sie den Staat wie ein Unternehmen führen will. Doch in Wirklichkeit würde sie zu einer nie dagewesenen Machtkonzentration in den Händen weniger Tech-Milliardäre führen.
Besonders alarmierend ist die Nähe dieser Ideologen zu Donald Trump und potenziellen Regierungsmitgliedern wie JD Vance. Sollten sie an die Macht kommen, könnten sie versuchen, ihre radikalen Ideen in die Realität umzusetzen. Die Demokratie, Menschenrechte und individuelle Freiheiten wären ernsthaft bedroht.
Yarvin wurde 2016 nicht nur auf Thiels Wahlparty gesichtet und feierte mit ihm Trumps Sieg. Er soll auch so etwas wie der Hausphilosoph des Milliardärs sein und ihn laut geleakten E-Mails persönlich coachen. 2013 investierte Thiel auch in Yarvins Software-Startup Tlön. Und schon seit Trumps erster Amtszeit ist Thiel ein enger Verbündeter des Ex-Präsidenten, sprach damals auf dem Parteitag der Republikaner, spendete Millionen an Trump und die Partei und öffnete ihm die Türen in die Tech-Szene.
Thiel und Yarvin sind Brüder im Geiste: "Ich glaube nicht länger daran, dass Freiheit und Demokratie kompatibel sind", hat Thiel schon vor Jahren in einem Essay beim konservativen Thinktank Cato Institute öffentlich bekannt.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns dieser gefährlichen Strömung bewusst werden und ihr entschieden entgegentreten. Wir müssen die Werte der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenwürde verteidigen. Nur so können wir verhindern, dass die dystopische Vision einer Tech-Diktatur zur Realität wird und unsere Gesellschaft in einen Abgrund der Unterdrückung und Kontrolle stürzt.
Was hat Milei damit zu tun?
Yarvin nennt sein Programm sehr treffend RAGE ("Retire All Government Employees"): alle Regierungsbeamten hinausschmeißen. Das Wort bedeutet zugleich "Wut" auf Englisch, und fängt damit den Kern der Idee ziemlich gut ein. Denn sie lässt die Staatszerstörungsphilosophie des kettensägenschwingenden argentinischen Präsidenten Javier Milei dagegen moderat aussehen. Der will wenigstens nur einige Ministerien absägen. Yarvin und Vance wollen den Staat komplett zertrümmern.