Hallo Zara, hallo H&M, hallo Weekday, hallo Urban Outfitters, hallo Topshop, hallo Bershka, hallo auch an alle anderen Marken, die genau den selben Bullshit unter anderem Namen anbieten. Warum kommt keiner von euch mal (ernstgemeint) auf die Idee auch Klamotten zu designen, die speziell kurvigen Frauen gut stehen würden? Die nicht ihren Arsch oder ihre Brüste plattdrücken, sondern betonen? Vielleicht wollen sie das ja? Wieso sollten alle immer dünn sein wollen? Dünn impliziert ja nicht, dass man gleichzeitig schön oder gesund ist – was vielleicht erstrebenswert wäre. Die meisten Essstörungen werden ja immerhin dünnen Frauen zugeschrieben. Was ja gar nicht so verwunderlich ist – denn die teilweise unerreichbaren Körperideale, die an Models oder anderen Stars gemessen werden, sind auf natürlichem Weg oft gar nicht machbar. Denn die haben ja auch oft Essstörungen – nur dass das natürlich nicht so offen kommuniziert wird in unserer perfektionssüchtigen Welt.
Während die Modeketten von Europa noch etwas hinterher hinken, macht es Amerika vor: hier sind Kurven nämlich sexy und mega beliebt. Durch Frauen wie Amber Rose, Nicki Minaj und Kim Kardashian hat sich bei ihnen der Trend „mehr ist mehr“ eingebürgert. Somit ist es nicht verwunderlich, dass auch Khloe Kardashian ihren Einstieg in die Modebranche mit einer eigenen Jeans-Linie wagt. „Good American“ heißt das Ganze und macht Jeans auch für größere Hinterteile oder dickere Oberschenkel vorteilhaft. Damit begibt sich Khloe als eine der wenigen konstruktiv in die Kleidergrößen-Problematik. Die meisten Hersteller versuchen nämlich entweder nur dünne Menschen zu bedienen oder pushen den Gedanken „weniger ist schöner“ mit Shaping-Wear (es gibt by the way auch Shaping-Jeans bei H&M).
Die Modekette Zara hat es zuletzt geschafft mit ihrer Kampagne „Love your curves“ einen riesigen Shitstorm auszulösen. Bevor ich aber überhaupt von diesem erfahren habe, durfte ich bereits mit den zugehörigen Kollektionsteilen Bekanntschaft machen. Und ich staunte nicht schlecht, als ich eine 38er Jeans in den Händen hielt und glaubte, sie hätte sich aus der Kinderabteilung in die Frauenabteilung verirrt. Aber ja – das ist allen Ernstes für kurvige Menschen gedacht. In welcher verkehrten Welt leben die Designer dieser Stücke eigentlich? Witzigerweise war meiner Meinung nach die Jeans höchstens eine Größe 40. Unmöglich kann jemand mit einer 46 auch nur ein Bein in diese Kinderjeans stecken. Abgesehen davon, dass die Jeans bei Zara auch nur für kleine Menschen gedacht sind, hat mir die Hose in 44 auch mein Hinterteil plattgedrückt. Somit wäre sie sowieso durchgefallen, weil sie eben letztendlich nicht für dickere Hintern und breitere Hüften gedacht ist.
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Wenn jemand beim Lesen dieses Artikels nun meint: „Ja, aber es gibt ja meistens schon auch große Größen wie die 46 bei den regulären Modeketten zu kaufen!“ Ja und hat sich jemals eine Frau mit Größe 46 gedacht: „Wow! Das Croptop mit den Aufschrift „cute“ wird mir ja mal mega stehen!“ -LOL. Neben dem allgemeinen Größen-Dilemma kommt nämlich auch noch hinzu, dass die ganzen Klamotten hauptsächlich auf dünne Menschen ausgerichtet sind. Ich habe sogar mit meinem C-Körbchen das Problem, dass die meisten Tops einfach beschissen aussehen. Und das nicht weil ich meine Oberweite nicht mag, sondern weil solche Oberteile diese scheiße darstellen bzw. nicht wirklich würdigen. Bei Missguided findet man meiner Meinung nach oft Sachen, die an kurvigen Frauen wirklich gut aussehen. Das kann auch einfach daran liegen, dass die Designs des Labels sehr weiblich sind. Allerdings spricht ja an dieser Stelle auch nichts dagegen, dass Zara oder H&M auch etwas femininere Töne anschlagen. Das Tolle ist ja auch, dass ein femininer Körper auch schon in einer gut sitzenden Jeans und einem schlichten Top sehr gut aussieht – siehe Khloe. Wir machen ihnen also auch mit unseren verhältnismäßig GROßEN Körpern keine Umstände.
P.S.: Der Post der Woche kommt übrigens von Alicia Keys:
https://twitter.com/aliciakeys/status/853377180142882816
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