Im Zuge der Fußball-WM in Russland haben sich einige Marken tolle Werbeaktionen und -sprüche überlegt, denn wie man weiß, ist in dieser Zeit der Party-Partiotismus besonders kultig und so kaufen die Menschen alles, was eine Deutschlandfahne drauf hat. Burger King Russland hat sich dagegen noch etwas Witzigeres überlegt, was unsere Vorstellungen in Deutschland maßgeblich überschreitet. Sie werben nämlich damit, dass Frauen, die Sex mit einem der WM-Spieler haben, lebenslang Burger for free bekommen würden. Dadurch würden die Fußball-Gene nämlich in die nächste Generation weitergetragen und ein unheimlich großer Beitrag für die Gesellschaft geleistet. Wow. Da bleibt einem glatt die Spucke weg. Das ist auf so viele Arten falsch, dass man gar nicht weiß, wo man überhaupt anfangen soll.

Also erstens, finde ich die Gesamtaussage, dass Frauen durch die Geburt eines mit den Genen eines Fußballers ausgestatteten Kindes einen Beitrag für die Gesellschaft leisten würden, mehr als fragwürdig und komplett hinterweltlerisch. Die Geburt als Leistung für die Gesellschaft zu sehen, ist überhaupt nicht konform mit der heutigen Zeit. Es sollte in Endeffekt mit gar keiner Zeit konform sein, da eine Frau keine Geburtenmaschine ist und das auch nicht der einzige Beitrag ist, den sie in ihrer Funktion als Frau für die Gesellschaft leistet. Der Prozess von Schwangerschaft und Geburt hat nämlich in der westlichen Welt einen teilweise fast heiligen Wert zugeschrieben bekommen. Die Idee der Geburtenmaschine Frau ist so hinterweltlerisch und primitiv, dass man sich fragen muss, wie sich das so ein Konzern wie Burger King überhaupt leisten kann. Offenbar gibt es in Russland noch ausreichend Männer, die diese Kampagne nicht nur witzig finden, sondern tatsächlich denken, dass das einen positiven Tenor in der Allgemeinheit finden würde. Zu ihrer Enttäuschung wurde diese Kampagne aber von Kritikern zerfleischt und zwang Burger King nach nur wenigen Stunden zum Abbruch der ganzen Aktion. Doch leider ist dieses Widerrufen keine ausreichende Entschuldigung für so einen regelrechten Ausfall eines so großen Konzerns.

Zweitens, gibt es mittlerweile Kanzlerinnen und Geschäftsführerinnen, welche einen noch tiefgreifenderen Beitrag für die Gesellschaft leisten, als Fußball-Nachkommen in die Welt zu setzen. Wie kann es sein, dass es in so einer Zeit noch Menschen gibt, die offenbar glauben, das Optimum, welches eine Frau aus ihrem Dasein ziehen kann, wäre Sex mit einem WM-Fußballspieler? Das ist beinahe entwürdigend für die Frauen Russlands und zeugt auch von mangelndem Respekt für die ganze weibliche Bevölkerung in Russland. Des Weiteren wird hier die Geburtsfunktion, aus welcher auch die Macher dieser Kampagne entsprungen sind, entwürdigt und zu einem mechanischen Fortpflanzungsakt animalischer Natur runtergebrochen. Das zeugt letztlich von einem dillerantischen Gedankengut und schlussfolgernd wohl auch zu Arbeitslosigkeit. Burger King Russland möchte nämlich "entsprechende Schritte einleiten, damit so etwas künftig nicht mehr passiert". Tja, heißt dann vielleicht nie mehr wieder Burger for free für die verantwortlichen Steinzeitmenschen.

Comfreak/pixabay

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harke

harke bewertete diesen Eintrag vor 6 Jahren

Iris123

Iris123 bewertete diesen Eintrag vor 6 Jahren

Der hat doch einen an der Klatsche!

Der hat doch einen an der Klatsche! bewertete diesen Eintrag vor 6 Jahren

Persephone

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