Eigentlich sollte es in dem heutigen Blogbeitrag um Berlin gehen und um die Bereicherung, die ich seit dem Umzug hierher erfahren habe. Doch nun drängte sich ein nervigeres und relevanteres Thema dazwischen und hat die Ehre, in diesem Blog kommentiert zu werden.

Es geht um folgendes Szenario: eine junge Frau ruft in einer Heizungs- und Sanitärfirma an, um sich ihre nicht richtig funktionierende Heizung reparieren zu lassen. Einige Tage später erscheint der beauftragte Handwerker. Die Frau ist zuvorkommend und nett, bietet dem Mann Kaffee an, welchen er dankend annimmt. Irgendwann entwickelt sich ein Small Talk, in welchem der Mann unauffällige Fragen über die Wohnungs-/Lebenssituation der Frau stellt. Er erfährt, dass sie alleine wohnt und womöglich auch nicht vergeben ist. Die Frau hat ein mulmiges Gefühl bei der Fragerei, bleibt aber weiterhin nett. Nachdem die Arbeit getan ist, versucht er noch ein Gespräch aufzubauen und deutet an, die Frau interessant zu finden. Diese blockt zu diesem Zeitpunkt freundlich ab und verweist darauf, bald in die Arbeit zu müssen, woraufhin der Mann den Wink zu verstehen scheint, seine Sachen packt und geht. Einige Tage später bekommt die Frau eine SMS, in welcher der Mann sie fragt, wie es ihr geht. Irritiert antwortet sie nicht. Dann kommt eine zweite SMS mit einem fragenden Hallo. Wieder antwortet sie nicht. Daraufhin folgt eine Freundschaftsanfrage auf Facebook, welche sie ignoriert und gleichzeitig überlegt, das seinem Arbeitgeber zu melden. Einige Tage später klingelt es an ihrer Tür. Die Frau öffnet sie und sieht den alkoholisierten Handwerker da stehen. Er möchte wissen, ob sie seine Nachrichten erhalten habe. Schockiert und verunsichert sagt sie ihm, dass sie nichts davon bekommen hat. Er schreibt ihr kommentarlos seine Nummer auf und sagt, sie wäre schuld, dass er hier überhaupt auftauchen würde, weil sie ihm zu verstehen gegeben hätte, sie könnten Freunde sein. In dem Moment taucht ihr bellender Hund auf, welcher den Mann verunsichert und ihm gleichzeitig seine Frage beantwortet, ob sie allein sei. Er fragt, ob dieser beißen würde, sie verneint die Frage, sagt aber, dass er dies natürlich tun würde, sofern sie es befiehlt. Der Mann gibt ihr den Zettel mit seiner Telefonnummer und sagt, sie solle sich melden, wenn sie mal Zeit hat. Dann geht er. Immer noch erschrocken und irritiert, überlegt die Frau, wie sie damit umgehen soll. Sie möchte den Mann nicht gegen sich aufbringen und beschließt daher, seinen Arbeitgeber nicht zu kontaktieren. Stattdessen schreibt sie ihm eine SMS, in der sie klarstellt, nicht mehr von ihm kontaktiert werden zu wollen und blockiert ihn. Einen Tag später vibriert ihr Handy und sie sieht, dass sie einen WhatsApp-Anruf des Mannes verpasst hat.

Ablehnung ist ein Gefühl, das kein Mensch gerne hat. Man fühlt sich teilweise grundlos nicht toleriert und möchte dieses nagende Gefühl am liebsten loswerden. Doch sofern es dazu kommt, dass man von jemandem abgelehnt wird, sollte man versuchen, das zu akzeptieren. Sich jemandem aufzuzwingen, ist immer belästigend und nie förderlich, egal, wie opak einem die jeweilige Verhaltensweise erscheinen mag. Einige Männer haben wohl diese verquere Denkweise, dass man Frauen zusetzen muss, damit sie einen vielleicht doch noch interessant finden, aber dem ist nicht so. Wenn eine Frau auf keine Art von Kontaktaufnahme reagiert, dann ist das schlichtweg Desinteresse. Das heißt, sie will sich nicht treffen. Und sie braucht auch nicht den Vorwand zu benutzen, sie hätte einen Freund, nur weil das (ab und an) das Einzige ist, was solche Charaktere abhält ihr nachzustellen. Zudem sollte sie auf keinen Fall die Schuld in ihrem Verhalten suchen, denn nett und zuvorkommend zu sein ist eine rühmliche Eigenschaft im zwischenmenschlichen Kontakt. Das verletzte Ego nach so einer Ablehnung aufzupolieren ist der Job der Person, die in die Offensive gegangen ist. Man kann nicht einfach gegen so etwas vorgehen oder die Schuld beim Gegenüber suchen. Es ist sehr wichtig das zu verstehen. Denn niemand auf dieser Welt kann dafür verantwortlich gemacht werden, dass er kein Interesse an einem hat.

Den Aspekt der illegalen Nutzung von personenbezogenen Daten in diesem Fallbeispiel habe ich außer Acht gelassen, da es mir hier hauptsächlich um den Umgang mit der Ablehnung geht. Diesbezüglich hätte es sowieso eine Anzeige geben müssen, allein zum Schutz weiterer Kunden. Ich habe mich damals beim Erlass des Gesetzes zu "Nein heißt Nein" immer gewundert, weshalb so etwas überhaupt festgesetzt werden muss in unserer ach so zivilisierten Welt. Doch leider scheint es, als würde es noch einige Neandertaler geben, die mit diesem Wort leider gar nichts anfangen können.

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Ackerzucht und Viehbau

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