Soll ich oder soll ich nicht? Noch mehr Arbeit für nichts und wieder nichts. Doch, ich mache meinem Ärger hier Luft.

Aber vorerst will ich als Ewiggestriger ein wenig zurückblicken. Ich weiss, früher war nicht alles besser, aber zumindest anders. Ich hatte das Gefühl auch schon in meiner Jugend, als ich bereits sehr früh, meist abends, arbeiten ging, um mir meine Gitarren leisten zu können, und da auf Kompetenz gestoßen bin.

Die alten Chefs waren knallhart. Es herrschte Disziplin und Ordnung. Der Unternehmer Erich W. zum Beispiel war ein ganz lieber Mann. Ich brauche Dich heute Abend. Um sechs putzen wir Maschinen. Die Späne (die ohne h), müssen aus den Maschinen. Eine Drecksarbeit. So machte ich immer wieder weitere Disziplinerfahrungen. Natürlich war ich da.

Als es fast Mitternacht war drückte er mir 20 DM in die Hand. Das war ein Haufen Geld.

Kurz um ich fühlte mich in der Kompetenz und Disziplin wohl. Mit diesen Leitbildern und Erfahrungen organisierte ich bis heute mein ganzes Leben. Was ich hasse ist Unzuverlässigkeit. Ich gebe immer mein Bestes zuverlässig zu sein.

Es hat meiner Familie und mir nicht geschadet. Meine Frau und ich, wir können uns blindlings aufeinander verlassen. Ich glaube sonst würde ich verrückt werden. Was wir gemeinsam erreicht haben, hat uns Lebensqualität und ein schönes Eigenheim beschert.

Nun aber der Sprung in unseren täglichen inkompetenten unzuverlässigen Wahnsinn.

Ich komme damit nicht mehr klar. Auf diejenmigen, auf die Verlass sein sollte, auf die verlasse ich mich schon lange nicht mehr. Heute nennt man sie Ampel.

Ein Bundeskanzler der in kriminelle Geschäfte verwickelt sein soll, heisst es. Wie gut, dass er sich nicht mehr daran erinnern kann. Dazu ein untertäniges Volk, das alles mit sich machen lässt.

Ich vermisse auch Unternehmer die ich damals erlebt habe. Heute lassen auch die alles mit sich machen oder besser gesagt sie sind mit dabei bei dem täglichen Irrsinn mit.

Der Ex-König Kunde

Am liebsten würde ich alles selbst erledigen und bräuchte nur wenige Menschen. Aber das geht leider nicht.

Hier geht es um eine -eigentlich- einfache, aber katastrophale Bestellung.

Dazu ein kurzer Vorspann: Nun ist meine Frau natürlich in vielem ein krasser Gegensatz zu mir. Vielleicht klappt es deswegen so gut. Wenn mir der Kragen platzt kann es schon mal sein, dass mein Temperament mit mir durch geht. Das ist so ein Gegensatz zwischen uns. Meine Frau geht Konfrontationen, wo es geht aus dem Weg. Ich muss die Dinge immer klären.

Zwischen uns geht es allerdings harmonisch zu.

Hier geht es nun um Klamotten. Ich bestelle überhaupt nicht gern. Wenn wir shoppen gehen, gehe ich meist in eine Bücherei und lese. Sie geht shoppen, danach gehen wir immer essen. Diese Tage sind immer schön und entspannt.

Klamotten sind bei mir schnell erledigt.

Meine Frau bestellt aber auch immer gern und meint dann, ich solle in ihre E-Mails wegen der Rechnung schauen.

Überweisung dann oft an Klarna, was ist denn das? Soweit sind wir schon.

Meine Frau hat wieder etwas entdeckt. SHEIN heisst der Versand. Wenn ich schon solche Namen höre, kommt mein Vertrauen bereits in ein Ungleichgewicht.

Gut, dann bestell hat. Die erste und letzte Bestellung betrug etwa 160 €.

In der Lieferung waren aber zwei Artikel zu viel. Die haben wir gar nicht bestellt. Gut, kann passieren. Bestellexperten meinten, die würde ich behalten, das interessiert die doch gar nicht.

Unsere Erziehung widersprach den Tipps. Nichts wird behalten. Alles wird ordnungsgemäß zurückgesandt. Der Betrag der Waren die behalten wurden, wurde sofort überwiesen, an diesen Klarnahaufen.

Dann eine Rechnung von Klarna, gleich mit Mahnung. Genau diese beiden Artikel die wir nicht bestellten und zurückgesandt haben wurden uns in Rechnung gestellt.

Um es abzukürzen:

Ich versuchte zu erklären. Bitte Beleg. Diesen legte ich vor. Setzen Sie sich mit SHEIN in Verbindung. Dort schlug mir die Inkompetenz mir der Faust ins Gesicht.

Ich habe auch telefoniert. Unsere Kundin ist doch eine Frau?, erklärte die Stimme am Telefon. Ich: Woher wollen Sie das in der heutigen Zeit wissen. Vielleicht fühlt sie sich nur als Frau. Nach unseren Unterlagen ist die Kundin eine Frau. Ach, so, na dann, wenn es in den Unterlagen so steht. Wir können Ihnen keine Auskunft geben, denn Sie sind ein Mann. Echt, gut ich habe mich noch nie als Frau gefühlt. Ja, es stimmt. Aber das steht sicher nicht in Ihren Unterlagen. Ich kann Ihnen aber keine Auskunft geben, ich muss erst mit Ihrer Frau sprechen, ob sie einwilligt. Ich holte meine Frau ans Telefon: Sie willigte ein und ich bekam die Information.

Ich musste aber doch noch einmal nachhaken. Sie wollten doch meine Frau zuerst sprechen, bevor ich Auskunft bekomme. Ja, das ist doch geschehen und Sie bekommen Ihre Auskunft. Ja, aber können Sie durch das Telefon feststellen, dass das meine Frau, überhaupt eine Frau und dazu noch die Kundin war. Verwirrung. Wir gehen davon aus. Ja dann muss alles seine Richtigkeit haben und vor allem datenschutzkonform sein.

Aber, bis man endlich einmal eine Kontaktadresse von diesen so kundenfreundlichen Dealern, die Frauen übers Telefon erkennen, hatte. Es ging hin und her. Die Korrespondenz in Englisch.

Der ausgedruckte Mailverkehr ist richtig angeschwollen.

Ich wollte eine Bestätigung, dass alles in Ordnung ist und wir endlich aus den Fängen von SHEIN und KLARNA befreit sind. Ja, schreibt KLARNA, es ist alles bezahlt.

Zwischendurch fragte ich nach, ob diese Unternehmen auch betriebswirtschaftliche Gedanken in Erwägung ziehen würden. Ich weiss inzwischen nicht mit wieviel Mitarbeitern ich bei SHEIN hin und her geschrieben habe. KLARNA die gleiche Katastrophe. Aber egal, ich habe es ja schriftlich.

Wochen Später ein komisches Schreiben von einer Firma COEO. Ist das eine Parfumhandlung die uns Werbung schickt?

Nein, ein Inkassobüro, das den Betrag für die nicht bestellten und zurückgeschickten Klamotten einfordert.

Gläubiger KLARNA.

Inzwischen wollte man den doppelten Betrag. Ich schrieb zurück. Bevor man uns noch einen Schlägertruppe auf den Hals hetzt bezahlen wir die nicht bestellte und zurückgesickte Ware von SHEIN über KLARNA.

Nein, das kann ich so nicht stehen lassen. Ich schrieb wieder SHEIN. Ihrerseits sei alles in Ordnung. Das muss ein Fehler von KLARNA sein. Ich recherchierte und kontaktierte den angeblichen Interimschef von Klarna über LinkdIn.

Natürlich keine Reaktion.

Bisher alles verstummt.

Seröse und gut organisierte Firmen hätten nach der gelieferten Beweislage den Inkassobetrag zurücküberwiesen und sich mit einem Gutschein, der dann aber später nicht übers Inkassobüro eingefordert wird, entschuldigt.

Ich kann nur vermuten: Inkompetente Hilfskräfte, ein hoher Krankenstand und miese Bezahlung. Die oberen Etagen sahnen kräftig ab und wenn der Laden an die Wand gefahren ist, hat man gleich den nächsten Laden, gut bezahlt, den man ramponieren kann (einschließlich Belegschaft).

Weitere ähnliche weiteren Erfahrungen erspare ich mir. Der Schriftverkehr beläuft sich auf etwa 80 ausgedruckte E-Mailseiten.

Nur noch deprimierend!