Was wird das wohl sein? Ist Robert Plant Opa geworden? Genug Kinder hat er ja, dass dies der Fall ist oder sein könnte. Ich weiß es nicht. Auch was Jimmy Page gerade treibt, bekomme ich nicht direkt mit. Das, was ich aktuell erlebt habe, war für mich in diesem Zusammenhang jedoch umwerfend. Led Zeppelin hat seine Enkel; jetzt nicht gentechnisch oder so, sondern musikalisch. Die einzigartigen Rock-Briten haben im Trump-Land Jungs, die besonders Robert Plant und Led Zeppelin alle Ehre machen dürften, wenn auch unbewusst. Natürlich lebt für mich persönlich mit diesen jungen Kerlen mein geliebter „Kultrock“ irgendwie mit auf; einfach einzigartig wunderbar.
Vorgeschichte
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Es ist ja schon auf diesem Blog, wo ich etwas vorstellen möchte, das mich sprachlos machte, bekannt, dass ich zwei Söhne habe. Mit beiden musiziere ich gern und sie schlagen im Musikgeschmack in etwa mir nach. Kein Wunder, wenn man schon als Kind nichts anderes zu hören bekam und irgendwie mitgezogen wurde.
Mein Jüngster, Paddy, arbeitete ja in ganz jungen Jahren intensiv an einer Musikerkarriere und stand auch schon mit der Woodstocklegende Ten Years After auf der Bühne. Inzwischen hat er die Schattenseiten und die oft Aussichtslosigkeit und vor allem die bornierten Veranstalter und Strippenzieher dieses Business hinter den Kulissen sehr gut kennengelernt. Mittlerweile hat er sich zurückgezogen und steht nur noch ab und zu mit unserer kleinen Rockband, bestehend aus meinem Sohn Benny (drums), einem Basser in meinem Alter und mir auf kleinen Bühnen und alles ohne Zwang und Erfolgsdruck.
Vergangene Zeiten
Eine Rocknacht mit Ten Years After
Fotos: N. Zerr
Nun entwickeln sich ja Abende oder Zusammentreffen oft anders als man denkt. So auch dieser besagte Abend.
Meine Frau und ich passen oft auf unsere Enkelkinder, also Bennys beide kleinen Söhne auf. Die ganze Zeit auf dem Boden herumkrabbeln und Kindersendungen anschauen, fordert auch irgendwie eine andere oder zusätzliche Ablenkung. Dann kann es gern passieren, dass unser Enkel Jayson der Oma zuruft: Opi hört einfach nichts, weil er wieder seine Stöpsel in den Ohren hat. Das kann zugegeben öfters passieren, dass ich voll oder nebenbei damit in meine Welt abtauche.
Ich hörte an diesem Abend gerade Sony & Cher und The Tremelous; ja Little Man machte mir Cher klar. Ja, ich weiß, wir sind viele little Mans.
Unerwartete Musiknacht
Wieder viel später als ausgemacht, kamen meine Schwiegertochter und mein Sohn nach Hause. Es war nicht mehr lange bis Mitternacht. Die Mama hat trotzdem immer für alles Verständnis, trinkt noch ein Glas Sekt mit Söhnchen und der Schwiegertochter und ich dürfte ja jederzeit mittrinken. Doch ich trinke keinen Alkohol und ziehe es dann vor die Stöpsel etwas länger in den Ohren zu belassen.
Eine kleine Familiengeschichte
plötzlich wurde es sehr emotional
Meine Frau trank mit der Schwiegertochter das erwähnte Gläschen Sekt und mein Sohn Benny kam plötzlich zu mir, nahm mich in den Arm und sagte: Komm Papa schauen wir noch ein wenig „deine Rockwelt“ auf youtube an. Wie heißt der Song von CCR? Du meinst Long as I can see the light. Genau, meinte Benny. Ich legte auch meinen Arm um Benny und sagte ihm, dass ich ihn über alles liebe. Du und dein Bruder, ihr seid zwei wunderbare Söhne. Während wir uns CCR anhörten und Benny von John Fogertys Stimme und den super Songs schwärmte, kehrte ich so in mich und dachte, es wäre schön gewesen, wenn ich meinen Vater auch so in den Arm nehmen hätte können. Stattdessen verprügelte er mich bei jeder Gelegenheit und war besoffen. Ein Trauma das ich irgendwie nie richtig loswerde. Das einzige was wir gemeinsam hatten war die Leidenschaft für Motorräder; doch jeder getrennt für sich.
Papa jetzt trinken wir noch ein Bierchen zusammen, meinte Benny ohne seinen Arm von mir zu lassen. Besser gesagt, ich trinke ein Bierchen und du dein Seniorencola, gemeint war damit Cola light.
Gut, überredet, die Nacht ist sowieso schon im Eimer. Nun kam Metallica. Meine beiden Jungs sind im Gegensatz zu mir schon manchmal stark metallisch. Whisky in the Jar von Metallica ist doch echt super, meinte Benny. Ja, Papa, wie du Whisky in the Jar spielst, echt stark, fügte er noch hinzu. Das freut einen Vater natürlich. Ja, aber ich bin hier eher bei Thinn Lizzy, anstatt bei der Metallica-Version. Unsere Unterhaltung ging ähnlich weiter. Nein, Benny trotzdem Metallica sind spitze Musiker, aber mir gefällt die Band nicht besonders. Benny grinste; da kommt wieder etwas, wo er mich ein wenig ärgern möchte, dachte ich mir. Genau, jetzt kam Slayer. Nein, Benny bitte nicht dieses Geschrubbe und Geplärre. Ich mag diesen Heavy Metal Mist nicht, auch wenn die Musiker super spielen oder herumschrubben können. Auch so etwas wie Rammstein stößt mich eher ab. Wem´s gefällt, der soll sich das Zeug reinziehen, ich will es nicht.
Gut, gut ich hör schon auf, meinte Benny.
Greta van Fleet
Benny suchte weiter auf youtube. Kennst du Greta van Fleet, fragte er mich. Nein, ich war deiner Mutter immer treu, antwortete ich ihm. Ist die Frau aus Holland? Nein, Greta van Fleet ist aus Frankenmuth. Wo ist das, bestimmt in Bayern? Nein Frankenmuth, oder von den Einwohnern eher Fränkenmud ausgesprochen hat zwar eine Städtepartnerschaft mit Gunzenhausen in Bayern, aber das Städtchen liegt im US-Bundesstaat Michigan.
Aber wer soll diese Greta sein, wollte ich wissen. Es muss wohl eine Musikerin sein. Nach ihrem Namen benannt, mit kleiner Abänderung, anstatt Gretna, Greta, ist eine ganz junge US Band aktuell auf dem Vormarsch, erklärte mir Benny.
Schau mal wie die Band saustark ist und Benny präsentierte mir ein Konzert der Band auf youtube.
Ich war fast in Schockstarre als es losging und Benny grinste und lachte: Na, Vater, was ich so höre und entdecke, das hättest du nicht gedacht. Oh, Benny, das ist ja der Wahnsinn was ich da höre und sehe. Nein, das hätte ich nicht gedacht du Spitzbube. Eine Schande, ich hatte zuvor noch nie etwas von der Band gehört.
Der 22-Jährige Sänger, ein Mischung aus Jimmy Hendrix, Janis Joplin und stimmlich eindeutig „der Enkeln“ von Robert Plant. Am Bass und der Gitarre seine zwei Brüder. Wir wippten auf dem Sofa mit den Wunderknaben mit. Ich wollte weit vor Mitternacht im Bett sein. Nun wurde es morgens gegen 03.00 Uhr. In dem Fall Greta van Fleet sei Dank.
Das Gefühl kann ich gar nicht richtig beschreiben. Mit meinem Sohn Arm in Arm wie die zwei dicksten Kumpel, was wir natürlich auch sind und dann mit einem umwerfenden Sound und dieser Band. Da fahren die Gefühle regelrecht Achterbahn mit einem.
Wie der sich der GvF Gitarrist Jake Kiszka in einem Interview äußerte gehören Jimi Hendrix, Jimmy Page oder auch Eric Clapton zu seinen Vorbildern. Gut da liegt man nie falsch. Und dann dazu die Frontmann-Stimme von Josh Kiszka, die einfach unweigerlich in Richtung Robert Plant deutet.
In einem Interview gab Greta van Fleet Sänger Josh jedoch zu, dass er bis zur Highschool gar nicht wusste wer oder was Led Zeppelin ist. Wie die Band erklärte, die immer gern mit Led Zeppelin verglichen wird, dass Led Zeppelin kaum Einfluss auf sie einübte. Egal, Stimme und Stil passen und erfreuen in den Gefilden des Good Old Rock ´n´ Roll.
Die Jungs könnten einem wie Dieter Bohlen der Poptitan genannt wird einmal zeigen was richtig saustarke Musik ist, was dazu gehört und wie sie gemacht wird.
Ich wünsche der gewissen Antwort und den Nachkommen auf Led Zeppelin viel Erfolg.
Airbourne
Abschließend möchte dazu passend an dieser Stelle eine weitere Band dieser jungen erfrischenden Art nicht unerwähnt lassen. Es ist quasi eine Antwort auf AC/DC und sie kommen auch noch aus Australien. Benny und ich durften sie auch vor Jahren persönlich kennen lernen.
Es ist ebenfalls eine 4-Mann-Band, namens Airbourne. Greta van Fleet oder Airbourne sind berechtigte Hoffnungen für gute Rockmusik mit den alten Wurzeln.
Mit Airbourne