In Welt Online erschien soeben ein Bericht über NRW-Regierungschef Armin Laschet, in dem er massiv Innenminister Seehofer für seine Aussage "Die Migrationsfrage ist die Mutter aller Probleme" abkanzelt. Er vergleicht dessen Rhetorik u.a. mit Saddam Hussein (–"Die Mutter aller Schlachten"–) und drängt eher auf das vermeintlich wirkliche Hauptthema Rechtsradikalismus.
Ich möchte Herrn Laschet mal ein "Best Case-Szenario" aufzeigen:
Unsere Migrations-, Asyl- und Integrationspolitik geht voll auf und nur noch qua Gesetz Asylberechtigte bekommen Asyl und integrieren sich während ihres Aufenthalts zu sehr großen Teilen problemlos in unsere westliche Demokratie. Der Rest nimmt die temporäre Unterstützung dankend an und wandert nach Befriedung wieder zurück in die Heimat aus, um beim Neuaufbau des Landes zu helfen.
Über gesteuerte Migration bekommen wir ausschließlich gut ausgebildete, Deutsch sprechende Fachkräfte, die sofort als Nettozahler in die Sozialversicherung dienen und sich beispielhaft in unsere Gesellschaft integrieren.
Durch den hohen Bildungsstand der "Neuen" sinkt deren Kriminalitätsrate unter jene der autochthonen Deutschen. In Zuwandererfamilien wird Deutsch gesprochen. Eine Deutschlandfahne im Garten ist bei diesen Menschen nichts ungewöhnliches. Ähnlich wie in den USA bekennt man sich zur neuen Heimat und lebt deren Werte nach innen und außen. Zuhause lernen die Kinder von Grund auf Deutsch und gehören in ihren Klassen oft zu den Besten.
"Neue" und "alte" Deutsche verstehen sich (nicht nur sprachlich, sondern auch interkulturell) bestens, man profitiert voneinander.
Die Steuereinnahmen sprudeln, die Arbeitslosigkeit tendiert gegen Null, da nur noch wirkliche "Faulenzer" durch Hartz IV und Co. "durchgefüttert" werden müssen. Durch die Einnahmen werden Schulen saniert, Schwimmbäder renoviert oder neu gebaut, Straßenschäden behoben, massiv in Forschung investiert, so dass Deutschland in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung vorne weg marschiert.
Und jetzt stellen Sie sich den "Worst Case" vor, von dem wir m.E. gar nicht so weit weg sind:
Über fehlgeleitete Politik kommt eine Flut an bildungsfernen, häufig stark religiös geprägten Menschen illegal ins Land. Das Interesse gilt weniger der Kultur und der Gesellschaft im Ankunftsland, sondern vielmehr den Sozialleistungen.
Die Integration läuft oft fast immer schief. Oft, weil schlicht das Interesse fehlt, eine ausgesprochen schwere Sprache und neue Schrift zu erlernen, die Kultur vollkommen fremd, das Essen gewöhnungsbedürftig, das Wetter schlecht ist. Die Toleranz gegenüber Homosexualität, geschlechtlicher Diversität, Atheisten und Aposthaten, die Gleichberechtigung der Frau und der Ungehorsam der Kinder gegen die Eltern wirkt verstörend.
Häufig schließt man sich gleichsprachigen Migranten an und verschmitt gemeinsam in Parallelgesellschaften. Erlernen der Sprache? Unwichtig geworden. Integration und Anpassung an fremde Kultur? Ebenfalls unwichtig. Man etabliert vor Ort alles, was man an der eigenen Heimat kennen- und schätzen gelernt hat. Man bleibt unter sich, heiratet unter sich, vermehrt sich rasant (das gebietet die Religion). Die Kinder lernen Deutsch meist erst im Kindergarten oder in der Grundschule. Zuhause spricht man die Heimatsprache aus der "alten Heimat".
Arbeit findet sich so ausgesprochen schwer. Wenn überhaupt bleiben nur einfache Tätigkeiten, bei denen Entlohnung und Arbeit jedoch in keinem hinnehmbaren Verhältnis stehen. Man bleibt also zuhause und bezieht Sozialleistungen. Nebenbei beschummelt man noch den Staat (z.B. beim Kindergeld) und kassiert noch zusätzlich ab.
Manche Stadtteile geraten komplett unter Kontrolle der kriminellen Clans und so ziehen die wenigen verbliebenen authochthonen Deutschen auch hier weg. Man hat einen kleinen "Staat im Staat", inklusive eigener Rechtssprechung, z.B. durch Friedensrichter.
Viele Zuwanderer sind durch ihre Sozialisation in den Herkunftsländern deutliche gewaltaffiner und regeln ihre Konflikte eher mit Waffengewalt als mit friedlichem Dialog. Fast täglich stirbt ein Mensch durch Gewalteinwirkung von abgelehnten Asylbewerbern.
Die Gesellschaft spaltet sich immer weiter ob der richtigen Umgangsweise in linksextreme Hypermoralisten und Rechtsradikale. Die wachsende Zahl an Islamisten sieht sich diesen Konflikt entspannt und belustigt aus der Distanz an.
Die reinen monetären Ausgaben zur Bewältigung dieser vielfältigen Problemfelder schießt un angeahnte Höhen. Das Geld fehlt an anderen Stellen: Bezahlbarer Wohnraum, marode Straßen und Schulen. Schwimmbäder schließen, weil sie nicht mehr tragbar sind. Die gesetzlichen Renten schrumpfen weiter, so dass man nach 45 Jahren Arbeit kaum noch von seiner Rente leben kann. Immer mehr Rentner arbeiten weiter, sammeln Pfandflaschen und gehen zur Tafel, um überhaupt noch über die Runden zu kommen.
Liegt Seehofer da mit seiner Aussage wirklich so daneben?
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