Mit immer größerer Sorge beobachte und partizipiere ich in unserer politischen Gesprächskultur. Ich selbst hege und pflege einen bunten Bekanntenkreis, von Kommunisten über Stracheisten bis hin zu Liberalen und Sozialen.

Bis vor wenigen Monaten konnte ich auf Facebook noch rege Diskussionen beobachten. Anhänger unterschiedlicher Parteien und Ideen diskutierten, wer denn alles Schuld am Hypo-Debakel war, warum der Kanzler kein Maturazeugnis hat und noch vieles mehr. Auch wenn nicht bei jeder Diskussion ein gemeinsamer Nenner gefunden wurde, so hat doch jeder davon profitiert, da er andere Meinungen kennengelernt hat. Derzeit gibt es das kaum noch. Wer eine Meinung hat, die davon abweicht: dass kein Mensch illegal ist, wir auch Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen müssen und dass es unter den vielen Moslems keine Islamisten gibt, der wird sofort beschimpft, verspottet und aufgefordert nichts mehr zu schreiben. (Dass es diese Unart auch bei HC und Co gibt, will ich hier hervorheben, nur ich rede hier von normalen vernünftigen Bürgern, die nicht ein Abgeordentensalär als einzige Alternative haben).Was bei dieser Strategie aber nicht bedacht wurde, dass es noch freie Wahlen gibt. Und einen, der sich rührselig um all die Gekränkten kümmert. Doch anstelle der Frage: “Wie kann es dazu kommen, dass er und seine Genossen/Kameraden, die sich mehr mit Verschwörungstheorien als mit der wirtschaftlichen Zukunft des Landes beschäftigen, als brauchbare Alternative zu unserer Regierung angesehen wird?” wird weiter auf jeden eingeprügelt, der auch nur ein bisschen vom Strom abweicht. Wenn wir wieder umkehren und in Richtung offener Gesellschaft gehen wollen, müssen wir den Diskurs jetzt öffnen, wer ist Asylberechtigt, welche Anforderungen stellen wir an Asylwerber und so weiter. Oder zumindest nachdem nächste Woche die Blauen die Wahl um Wien gewonnen haben. Denn wer im Loch sitzt, sollte zumindest mal zum Graben aufhören.

PS: Wer glaubt mit Schmutzkübeln, Pauschalisierungen und undurchdachten Lösungen die Wahlen gegen Blau zu gewinnen, der hat den Heimvorteil nicht verstanden

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Klitschy

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Francesco Huber

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Spinnchen

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fischundfleisch

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