Ein auf FB von den „Freunden der Wahrheit“ publiziertes Video, das unter anderem eine Stellungnahme Herbert Kickls zur Etikettierung der FP als „Nazipartei“ zeigt, kommentiert die Mödlinger Stadträtin Frau Karin Wessely mit „Miese Bagage“. Aus diesem Anlass stelle ich ein Posting, das im Juli 2016 als offener Brief an Frau Karin Wessely gerichtet war, neuerlich online, nachdem ich es seinerzeit auf ihr telefonisch vorgebrachtes Ersuchen aus meiner Blogseite und aus dem Blog "Fisch und Fleisch" gelöscht hatte. Frau Wessely ist nämlich von ihrer damals geübten Praxis, politisch Andersdenkenden nicht durch Argumente, sondern durch niveaulose Flegeleien zu begegnen, nicht abgerückt, wie sich durch verschiedene Beispiele belegen lässt.
Offener Brief vom Juli 2016 an die Mödlinger Stadträtin Frau Karin Wessely:
Sehr geehrte Frau Wessely,
sicher stimmen Sie mit mir überein, dass die gedankenlose, pauschale Diskreditierung des politischen Gegners als links- oder rechtsradikal, rassistisch, fremdenfeindlich, islamophob etc. sowie seine verächtlich gemeinte Etikettierung als „Gutmensch“ oder „Nazi“ jeden für eine gesunde Demokratie so wichtigen Dialog im Keim erstickt. Fronten werden verhärtet, Standpunkte werden zum Dogma und öffentlich geäußerte Häme und Verachtung ersetzen den politischen Diskurs.
Leider sind auch Menschen wie Sie, die es schon aufgrund ihres Berufes als SP-Stadträtin sowie ihres sozialen und familiären Umfeldes als Ex-Gattin des neuen Bundeskanzlers Kern „besser wissen“ müssten, nicht davor gefeit, selbst in solche gedankenlose Hybris zu verfallen.
In einem Ihrer FB-Postings haben Sie einem „guten Teil“ der FP-Wähler öffentlich geistige Defizite attestiert. Dieser offene Brief an Sie mag auch als Anregung für andere dienen, die meinen, dass die Verunglimpfung anders Denkender ein wohlfeiler Ersatz für politischen Diskurs sein könne.
Ihr FB-Posting, in dem Sie einen „guten Teil“ der FPÖ-Wähler als „blöde oder gedankenlose Wähler/Menschen“ bezeichnen, gefällt mir nicht. Nicht deshalb, weil ich mich mit „blöd und gedankenlos“ angesprochen fühle. Wer überhaupt würde sich denn zur Gruppe der Blöden und Gedankenlosen zählen? Vielleicht kennen Sie ja den schönen Aphorismus:
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand – jeder meint, er hätte genug davon.
Ihr Posting gefällt mir deshalb nicht, weil es – zumindest – gedankenlos ist. Immerhin enthält es eine Behauptung, deren Wahrheitsgehalt Sie wohl kaum persönlich überprüft haben können. Ein „guter Teil“ der FPÖ-Wähler wären nämlich ein paar hunderttausend Menschen, und um sich ein persönliches Bild über deren geistige Verfassung zu machen, reicht Ihre – hoffentlich sehr lange – Lebenszeit einfach nicht aus.
Sollte Ihr Urteil aber auf Ihrer Annahme basieren, dass jemand, der FPÖ wählt, bereits damit seine geistigen Defizite ausreichend belegt hat, wäre es Ihre schöne, demokratiepolitisch achtenswerte Aufgabe, zur Behebung dieser geistigen Defizite durch sachlichen Dialog statt durch untergriffige Diskreditierung beizutragen. Das hätte auch den Vorteil, dass Sie, wenn Sie anderen einen Sachverhalt erklären, diesen auch für sich selbst nochmals beleuchten und unter Umständen einen Perspektivenwechsel erfahren, der Sie selbst überraschen mag.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für Ihre politische Arbeit alles Gute und grüße Sie freundlich.
P. E.