Das Handeln der Politik und deren Begründung gibt mir manches Rätsel auf. Hinsichtlich der Gräueltaten der russischen Soldateska in der Ukraine, die dort nachweislich Kriegsverbrechen begangen hat und begeht, wurde nachvollziehbare Empörung laut und es erschall der Ruf nach Konsequenzen. Die deutsche und österreichische Presse fordert nun unisono härtere Maßnahmen gegen den russischen Aggressor; denn diese Kriegsverbrechen reduzieren jede Ermessensmöglichkeit auf Null. Argumente gegen dieses Vorgehen lassen sich nur schwer finden. Es ist richtig und notwendig, Kriegsverbrechen zu ahnden.

Mir stellt sich allerdings eine Frage. Gelten diese Maßstäbe bei der Bewertung von Kriegsverbrechen und der Reaktion darauf generell, oder werden nur die von den russischen Truppen und ihren Frontschärlern verübten Gräueltaten verfolgt? Damit spiele ich nicht wie Lafontaine oder Gysi darauf an, dass auch die USA und die Briten sich im Irak und andernorts an Kriegsverbrechen beteiligt haben könnten. Das wäre eine andere Geschichte. Hier soll es um Kriegsverbrechen der ukrainischen Truppen und deren Verbündeter gehen.

Ein schreckliches Video zeigt ukrainische Soldaten, die gefangene russische Soldaten mit auf dem Rücken gefesselten Händen erschießen. Dabei handelt es sich um ein Video, das die New York Times am Mittwoch verifiziert hat. Es zeigt ukrainische Truppen, die nach einem scheinbaren Hinterhalt die Tötungen vornehmen .

"Filmt diese Marodeure. Seht, er lebt noch. Er schnappt nach Luft", hört man einen der Soldaten sagen.

Dann schießt einer der Soldaten dreimal auf den Mann. Nach dem zweiten Schuss bewegt sich der Mann weiter, bleibt aber nach dem dritten Schuss stehen. Mindestens drei weitere russische Soldaten scheinen in der Nähe des letzten Opfers zu liegen .

Das Video wurde von einer Straße nördlich von Dmytrivka, etwa sieben Meilen südwestlich von Bucha, aufgenommen. Einem Opfer wurden die Hände hinter dem Rücken festgebunden. Um die Leichen haben sich erhebliche Blutlachen gebildet.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-10694119/Horrifying-video-shows-Ukrainian-soldiers-shooting-captured-Russian-troops-hands-tied.html

Link zur Originalnachricht der New York Times

https://www.nytimes.com/live/2022/04/06/world/ukraine-russia-war-news/russia-pows-ukraine-executed

Dieses Video ist nun das zweite verstörende Zeugnis von Kriegsverbrechen der Ukrainischen Seite. Das erste ist erst wenige Tage alt und zeigt Mißhandlungen an russischen Kriegsgefangenen, die von Human Rights watch hier detailliert beschrieben werden.(Ob die Gefangenen am Ende getötet wurden, bleibt unklar)

https://www.hrw.org/de/news/2022/03/31/ukraine-mutmasslicher-missbrauch-von-kriegsgefangenen-waere-ein-kriegsverbrechen

Damit niIst halt unser Job“, sagte der russische Soldatcht genug. Unterdem Link

https://www.opindia.com/2022/04/videos-of-neo-nazi-ukrainian-forces-killing-russian-prisoners-of-war-go-viral/

finden sich weitere Videos, die die Tötung gefangener russischer Soldaten belegen sollen.

DISCLAIMER: Mir selbst war die Seite Opindia.com bislang unbekannt. Laut Wikipeia soll es sich um eine rechtsgerichtete, nationalistische Seite handeln, die bereits durch die Verbreitung von Fake News aufgefallen sein soll. Inwieweit das die Glaubwürdigkeit der verlinkten Twitter Nachrichten beeinträchtigt, kann ich nicht beurteilen.

Ich habe mich heute auf die Suche nach Berichten über diese Kriegsverbrechen in deutschsprachigen Nachrichtenportalen gemacht. Und ich habe nichts gefunden. Mag sein, dass da noch was kommt. Es fällt allerdings aus, wie seltsam still es im Blätterwald ist, gelangen Nachrichten an die Öffentlichkeit, deren Kenntnis, das Narrativ der selbstlosen Verteidiger ihres Heimatlandes, auf Dauer erschüttern könnten. Würde die Öffentlichkeit ähnlich entsetzt reagieren, wie auf die Bilder von dem getöteten Fahradfahrer in Butscha? Und wenn, was wären die Konsequenzen? Würden die Leitmedien nun auch, aufgrund der doch belegbaren Kriegsverbrechen ukrainischer Militärs, Konsequenzen forden? Welcher Art könnten diese Forderungen sein?

Die Antwort darauf gibt es einfach nicht, da eine Omerta des Schweigens herrscht. Ich jedoch frage mich, ob man guten Gewissens Waffenlieferungen und Sanktionen durchführen kann im Wissen , dass solche Kriegsverbrechen begangen wurden, oder muss die Politik darauf ebenfalls mit aller Härte und konsequent reagieren?

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