Anlässlich der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2018 erschien im Berliner Tagesspiegel ein Kommentar von Anna Sauerbrey, der vor Allem kritisierte, dass Innenminister Seehofer und BKA Präsident Münch eine Studie thematisierten, wonach das Unsicherheitsgefühl, insbesondere von Frauen, trotz rückläufiger Zahlen der Kriminalitätsstatistik gestiegen sei. Frau Sauerbrey bezeichnet das als eine perfide Strategie. Was daran erstaunt, ist die Argumentation der Redakteurin.

Sie kritisiert insbesondere, dass Seehofer Bezug auf eine Studie, die BKA und Innenministerium gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut erarbeitet hat,nimmt. Dabei kritisiert sie nicht die Studie selbst, sondern offensichtlich lediglich den Umstand, dass deren Ergebnis den falschen politischen Kräften in die Hände spielen könnte, bzw. der Eindruck, den die befragten Frauen widergeben, durch Seehofers Politik provoziert worden sei. Das er faktisch die Ängste herbeiredet, die aus ihrer Sicht nicht der Wirklichkeit entsprächen. Dann relativiert sie die Ergebnisse, indem sie selbst auf Statistiken verweist. Peinlich allerdings ist es, dass sie den Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an den Sexualdelikten, der laut Statistik überproportional hoch ist, mit dem Umstand zu erklären versucht, dass halt viele der Vergewaltiger junge Männer sind."Junge Männer sind in dieser Gruppe per se häufig vertreten. Besonders viele Zuwanderer waren in den vergangenen Jahren junge Männer."

So what? Macht das den Fakt des hohen Anteils von Zuwanderern bei Sexualstraftaten damit weniger problematisch? Meint Frau Sauerbrey am Ende, das wird sich schon legen, wenn die Zuwanderer sich die Hörner abgestoßen haben und durch zunehmendem Alter der Testosteronspiegel sinkt? Also alles halb so wild. Da muß man als Gesellschaft halt durch. Die wollen nur spielen?

Das Herunterspielen der durch die Zuwanderung zugenommenen Probleme wird durch solche Kommentare auf ein erbärmliches Level gehoben. Und ich bin baff erstaunt, wie wenig Widerspruch Frau Sauerbrey -gerade aus der feministischen Ecke- bekommt.