Genau heute vor 90 Jahren, am 22. März 1933, wurden die ersten Gefangenen ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. In diesem "Musterlager" begann damals ein zwölf Jahre währender Terror, dem bis zur Befreiung am 29. April 1945 über 40.000 Menschen zum Opfer fielen. Juden, politische Gefangene, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und Kriegsgefangene aus Deutschland und ganz Europa wurden dort, direkt vor den Toren der Großstadt München, gequält und ermordet.
Trotzdem gab es in der Bevölkerung keinen nennenswerten Widerstand gegen das Lager. Die Menschen wussten, was dort passierte, aber niemand schritt ein, niemand erhob seine Stimme. Die Machthaber verstanden dieses breite Schweigen als Ermutigung, im Lager selbst immer grausamer vorzugehen.
Viele der Schrecken, mit denen die Nationalsozialisten im Holocaust ganz Europa überzogen, haben ihren Anfang im KZ Dachau genommen. Deshalb darf die Erinnerung gerade hier niemals abreißen; dafür muss der Staat mit allen Mitteln sorgen. Den Weg von Demokratie, Freiheit und Toleranz konnte unser Land nach 1945 nur gehen, weil Erinnerungsorte wie Dachau dazu mahnten.
Gerade jetzt, da die letzten Zeitzeugen verschwinden, müssen steinerne Zeitzeugen für kommende Generationen bewahrt werden: Was hier geschehen ist, darf niemals in Vergessenheit geraten. Nur so können wir verhindern, dass Vergangenheit wieder Gegenwart wird.
Es fing nicht Konzentrationslagern an. Es fing an Juden und anderen Gruppen das Leben schwer zu machen und zur Ausreise zu drängen, dann zur Migrations getrieben und am Ende in Vernichtungslagern deportiert.
Wer die Remigrationspläne der AfD und Sellner verharmlost, dem sollte bewußt sein, dass mit dieser Remigration der Beginn für die Vertreibung und Vernichtung der Juden begonnen wurde.
Es ist damals passiert und es kann heute wieder passieren. Die AfD nimmt die den Holocaust nicht als Mahnung, sie nimmt ihn als Blaupause.
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