Das Copyright liegt beim Kanonenfutter.
Wenige Tage nach Kriegsbeginn - Angriff auf Kiew:
Sergey (Anruf bei seiner Mutter): „Niemand hat uns gesagt, dass wir in den Krieg ziehen. Sie haben uns erst einen Tag vorher gewarnt Mama, dieser Krieg ist die dümmste Entscheidung, die unsere Regierung je getroffen hat..“
Nikita (Anruf bei einem Freund): „Wir sollten nur zwei oder drei Tage Übungen machen. Wir wurden verdammt nochmal reingelegt wie kleine Kinder.“
Aleksey (zu seiner Freundin): „Ich wusste nicht, dass das passiert. Sie sagten, wir gehen zu einer Übung. Diese Bastarde haben uns nichts gesagt.“
Aleksandr: „Putin ist ein Narr. Er will Kiew einnehmen? Es gibt für uns keinen Weg, das zu tun.“
Ilya (zu seiner Freundin): „Was sagen sie? Wann beendet Putin all das?“ - „Er sagt, alles laufe nach Plan und der Zeitplan werde eingehalten.“ - „Er liegt völlig falsch!“
Sergey (zu seiner Freundin): „Sie wollen die Leute im Fernsehen verarschen. Sie sagen, das hier sei kein Krieg, sondern eine Spezialoperation. Aber in Wahrheit ist ein verfickter Krieg.“
Kurze Zeit später - Rückzug aus Region rund um Kiew:
Nikita: „Die Ukrainer rücken vor und wir stehen nur hier. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so enden würde. Unser eigenen Kameraden haben uns beschossen. Sie hielten uns für Ukrainer. Ich dachte, ich würde sterben.“
Sergey: „Unsere Lage ist scheiße. Wir haben uns in die Defensive zurückgezogen. Unsere Offensive stockt.“
Drei Wochen nach Kriegsbeginn:
Yegor (zu einem Verwandten): „Aus meinem Regiment sind ein Drittel der Leute tot.“
Nikita (zu seiner Mutter): „60 Prozent unserer Einheit sind nicht mehr da.“
Sergey: „Es waren 400 Fallschirmjäger. Nur 38 von ihnen haben überlebt. Weil unsere Kommandeure die Soldaten zur Schlachtbank geschickt haben.“
Sergey (zu seiner Mutter): „Mama, ich habe hier nicht einen Nazi gesehen. Dieser Krieg fußt auf einer falschen Annahme. Niemand braucht den. Die Menschen hier leben ein normales Leben. Wie in Russland.“
Über die Massaker an Zivilisten:
Sergey: „Wir haben den Befehl jeden zu töten, den wir sehen.“
Sergey (zu seiner Freundin): „Drei Männer liefen an unserem Lager vorbei. Wir haben sie festgenommen, ausgezogen und ihre Klamotten kontrolliert. Dann mussten wir eine Entscheidung treffen, ob wir sie laufen lassen. Wenn wir sie hätten gehen lassen, hätten sie unsere Position verraten können. Also entschieden wir, sie im Wald zu erschießen.“ - „Habt ihr sie erschossen?“ - „Ja, natürlich.“ - „Warum habt ihr sie nicht gefangen genommen?“ - „Dann hätten wir sie versorgen müssen. Und wir haben nicht mal genug Essen für uns selbst.“
Sergey (zu seiner Mutter): „Im Wald ist das Hauptquartier unserer Division. Ich bin dort hingelaufen und sah einen See aus Leichen. Zivilisten. Ein See. Ich habe nie so viele Leichen in meinem Leben gesehen. Ich konnte nicht mal sehen, wo dieser See endet.“
Über die Kommandanten:
Roman (zu seiner Freundin): „Unsere scheiß Vorgesetzten können nicht tun. Sie wissen auch nichts. Sie können nur große Reden schwingen in ihren Uniformen.“
Sergey (zu seiner Freundin): „Unser neuer General wurde schon wieder abgesetzt - wegen zu hohen Verlusten unter seiner Führung. Ich bin einfach nur froh, dass ich noch lebe. Trotz der Entscheidungen dieser verflixten Trottel.“
Über die Armee:
Soldat ohne Namen: „Ich haue ab. Wenn ich nach Hause komme, erzähle ich dir alles. Es ist kompletter Bullshit. Ich werde nie wieder in diese Scheiße zurückgehen.“
Vlad: „Wenn ich heimkomme, kündige ich. Scheiß auf die Armee!“
Vadim (zu seiner Freundin): „Ich gehe, verdammt noch mal. Ich nehme einen zivilen Job an. Und mein Sohn geht niemals zur Armee, 100-prozentig. Sag ihm, er soll Arzt werden.“
Sergey (zu seiner Freundin): „Sie wollen mich nicht gehen lassen. Sie erlauben es den Männern nicht, zu kündigen. Sie sagen, wenn du das tust, dann kommst du für fünf Jahre ins Gefängnis.“
Aleksandr (zu seiner Freundin): „Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich nicht kämpfe. Sie könnten uns ins Gefängnis stecken. Hier sind so viele, die sich weigern zu kämpfen.“