Wichtig ist: Bei dem Treffen in Potsdam sprachen die Teilnehmer über Pläne, um Millionen Menschen aus dem Land zu treiben. Sie benutzten dafür nicht den Begriff Deportation, sondern den Begriff Remigration. Die Inhalte des Treffens liefen letztlich auf Deportation hinaus. Als Correctiv den Text geschrieben habt, entschied es sich dafür, dieses Wort nicht für die besprochenen Pläne zu benutzen. Grund für diese Entscheidung war, dass es das Besprochene für sich stehen lassen wollen, es erscheint eindrücklich genug. Die AfD-Teilnehmer am Treffen haben diese Aussage bis heute nicht bestritten, auch die Partei hat sich von diesem Plan nicht distanziert.
In dem Text steht dennoch an einer Stelle das Wort „deportieren“. In dieser Passage geht es jedoch nicht darum, was von der Runde der Teilnehmer als „Masterplan“ besprochen wurde. Sondern um eine Aussage des Neonazis Martin Sellner beim Treffen. Er schlug einen Musterstaat in Nordafrika vor, in den zwei Millionen Menschen gehen könnten. Der fragliche Satz lautet: „Was Sellner entwirft, erinnert an eine alte Idee: 1940 planten die Nationalsozialisten, vier Millionen Juden auf die Insel Madagaskar zu deportieren. Unklar ist, ob Sellner die historische Parallele im Kopf hat.“
AfD und rechtspopulistische Medien versuchten nun, von den Inhalten des Treffens abzulenken. Ziel war offenbar, die Debatte auf die Frage zu drehen, ob CORRECTIV im Nachhinein falsche Angaben über die Verwendung des Begriffs Deportation gemacht haben.
Der Begriff erschien vorübergehend auf einem sogenannten „Waschzettel“ – einer Beschreibung eines Buches im CORRECTIV.Verlag. Aufgrund der Kürze der Anzeige ohne den entsprechenden Kontext wurde die Anzeige geändert. Es war eine Ungenauigkeit, die Correctiv vermeiden wollte. Der CORRECTIV Buchverlag gehört organisatorisch nicht zur Redaktion und untersteht nicht der Verantwortung der Chefredaktion. Der Begriff wurde in der Buchwerbung aus dem oben genannten Grund ersetzt.
Correctiv hat wie oben beschrieben keine falschen Angaben gemacht.