So wie in offiziellen Verlautbarungen veröffentlicht worden ist bzw. in amtlichen Protokollen festgehalten wird.

Meduza.org hat die Menschenrechtsseite Gulagu.net haben die Merkwürdigkeiten von Nawalnys Tod zusammengeführt.

15. Februar 2024.

- Am Vorabend des Todes von Nawalny sind zwei FSB-Offiziere in der Strafkolonie 3 "Polarwolf" angekommen. (Erwähnt im Bericht der Strafkolonie)

- Kameras und Abhörgeräte wurde demontiert (Aussage von Mitgefangenen; gulagu.net zugespielt)

- "Aufruhr" im Straflager am selben Abend; ungewöhnliche Kontrollen, Einschließungen der Gefangenen und Anweisungen der Wache, Verstärkung der Wachen (Aussage von Mitgefangenen; gulagu.net zugespielt)

16. Februar 2024

- 14.17 Uhr, Nawalny habe bei einem Spaziergang über Unwohlsein geklagt und dann das Bewußtsein verloren (offizielle Version).

- 14.19 Uhr, Der föderale Strafvollzugsdienst hat eine Pressemeldung auf der offiziellen Webseite veröffentlicht und den Tod von Nawalny verkündet. (zwei Minuten nach dem offiziellen Tod)

- 14.20 Uhr, die die staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Novosti haben den Tod des "Sträflings Nawalny" verkündet. (drei Minuten nach dem offiziellen Tod)

Es seien "alle notwendigen Wiederbelebungsmaßnahmen ohne positive Ergebnisse durchgeführt worden". Wiederbelebungsversuche dauern in der Regel viele Minuten bis hin zu einer Stunde, bis die Rettungskräfte die Hoffnung aufgeben. Trotzdem war nach drei Minuten die Nachricht schon um die Welt.

- 14.23 Uhr, der Telegramkanal 112 wusste bereits die Todesursache -> Blutgerinsel (sechs Minuten nach dem offiziellen Tod)

-14.30 Uhr, bestätigte Peskow, dass Putin über Nawalnys Tod informiert worden sein (13 Minuten nach dem offiziellen Tod)

- Die Leiche von Nawalny ist bis jetzt nicht aufgetaucht. Anstatt wie in solchen Fällen üblich in die Gerichtsmedizin, sei sie in das Bezirkskrankenhaus verbracht worden. Dort soll sie derzeit sein. Zugang hatte noch kein Angehöriger.

- Bis Samstag sei keine Obduktion durchgeführt worden (Nowaja Gaseta Europa) „Einige sagten, sie hätten eine Anweisung aus Moskau erhalten, auf Spezialisten aus der Hauptstadt zu warten, während andere behaupteten, die Ärzte selbst hätten sich geweigert, eine Autopsie durchzuführen“, erzählte der Mitarbeiter des Rettungsdienstes der Zeitung.

- Nach Angaben eines anonymen Mitarbeiter des Notfalldienstes (der die Leiche nicht selbst gesehen haben will) hat Nawalny blaue Flecken, die 1. von Wiederbelebungsversuchen stammen können (nachvollziehbar) und 2. von Krämpfen vor dem Tod stammen sollten. Krämpfe sind jedoch kein Leitsymptom eines Blutgerinnsel.

Wladimir Putin als Diktator zu bezeichnen, ist gerechtfertigt. Der Kreml hat den totalitären Charakter Russlands selbst bestätigt. "Es gibt keine größere Macht als das Wort des Präsidenten", sagte der Vorsitzende des Russischen Föderationsrats im Dezember 2022. Das Gremium ist das Oberhaus des Parlaments und Putin treu ergeben.

Auch nach wissenschaftlichen Kriterien kann Russland inzwischen als Diktatur angesehen werden. Keine wichtige Entscheidung wird ohne Zustimmung des Machthabers gefällt. Und so waren sich alle (westlichen) Experten schnell einig, dass der Putin-Gegenspieler Alexej Nawalny nicht nur eines unnatürlichen Todes starb, sondern der russische Präsident sehr wahrscheinlich in den Fall involviert ist.

Die russische Opposition und Menschenrechtler werfen Putin sogar Mord vor.