Der Begriff “woke” hat eine faszinierende Geschichte und eine vielschichtige Bedeutung, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Ursprünglich im afroamerikanischen Englisch der 1930er Jahre entstanden, beschreibt “woke” ein Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten, insbesondere Rassismus. Es ist eine verkürzte Form des Ausdrucks “stay woke”, der als Aufruf diente, wachsam gegenüber systemischer Unterdrückung und Ungerechtigkeit zu bleiben.
Die erste bekannte Verwendung des Begriffs findet sich in einem Lied von Huddie Ledbetter über die Scottsboro Boys aus dem Jahr 1938 und wurde später in den 1960er Jahren durch den schwarzen Autor William Melvin Kelley in den Massenmedien verbreitet. “Woke” erlangte eine breitere Bekanntheit durch die Black Lives Matter-Bewegung, die nach der Erschießung des 18-jährigen Afroamerikaners Michael Brown im Jahr 2014 in Ferguson, Missouri, entstand.
Heute wird “woke” oft verwendet, um eine Haltung oder ein Bewusstsein für eine Vielzahl von sozialen und politischen Themen zu beschreiben, darunter Rassismus, Sexismus, LGBTQ±Rechte und Umweltschutz. Es steht für ein Engagement gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung. Der Duden definiert “woke” als "in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung".
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Allerdings hat der Begriff auch eine kontroverse Seite. Im konservativen Raum wird “woke” manchmal abwertend verwendet, um eine als übertrieben empfundene politische Korrektheit zu kritisieren. Diese negative Konnotation wird oft mit Begriffen wie “Cancel Culture” und “Social Justice Warrior” in Verbindung gebracht.
Zusammenfassend ist “woke” ein Ausdruck, der ein tiefes Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten und die Bereitschaft, sich für Veränderungen einzusetzen, symbolisiert. Seine Verwendung spiegelt die Komplexität und die manchmal widersprüchlichen Ansichten innerhalb der Diskussionen über soziale Gerechtigkeit wider. Während “woke” für einige ein positives Zeichen des Fortschritts ist, wird es von anderen als Schlagwort für übermäßige politische Korrektheit angesehen. In jedem Fall bleibt “woke” ein wichtiger Teil des zeitgenössischen Diskurses über Gleichheit und Gerechtigkeit.