Viel wird über die Anfänge des Kriegs auf der Krim und im Donbas durch die sozialen Medien getrieben. Die russische Desinforamtion ist erfolgreich, auch hier auf FuF.
Wenn wir also wissen wollen, was damals passiert ist, sollten wir die fragen, die dabei waren. Wenn dann selbst auf der russischen Seite die Fakten klargestellt werden, die vom Kreml verdreht werden, dann wird es interessant und wir können hoffen ein wenig näher an der Wahrheit zu sein.
Es gibt in den russischsprachigen Medien ein Interview von Igor Girkin, genannt "Strelkow"/"Schütz", eine Reserveoberst des FSB. Er war und ist heute noch eine Schlüsselperson in diesem Konflikt. Er wurde wegen Kriegsverbrechen, u.a. dem Abschuss der MH17 verurteilt. Es lohnt sich trotzdem seinen TG-Kanal ab und an lesen.
Er gab am 20.11.2014 ein Interview in der natinalistischen Publikation Zavtra.ru.
Wer russisch kann, der kann sich die Zeit nehmen zu lesen. Diese Seite steht überhaupt nicht im Verdacht westliche Propaganda zu verbreiten. Also lest wenigsten die Schriften, deren die ihr verehrt.
Das gesamte Interview findet ihr hier:
https://zavtra.ru/blogs/kto-tyi-strelok
Dieses Interview hat mit dazu beigetragen, dass Girkin verurteilt werden konnte. Damals wurde er in seinen Kreisen als Held gefeiert, heute bereut er dieses Interview vielleicht.
Wenn ihr den Inhalt auf Deutsch wollt, dann müsst ihr euch z.B. mit der Süddeutschen zufrieden geben. Das kann man natürlich in Frage stellen und der Süddeutschen Lüge unterstellen, aber dann habt ihr oben ja den Link zum Original, dann macht euch die Mühe.
Ihr findet es auch in der englsichsprachigen Moskowtimes. https://www.themoscowtimes.com/2014/11/21/russias-igor-strelkov-i-am-responsible-for-war-in-eastern-ukraine-a41598
Glaubt ihr der Moscowtimes nicht? Oben ist der Orignallink.
Kurz zusammen gefasst:
Das Krim-Referendum war ein Fake: Militante zwangen die Abgeordneten ins Parlament zur Abstimmung. Girkin war der Kommander der Militanten. Er erklärt im oben verlinkten Interview wie er das durchgeführt hat. Auch im Januar 2015 erkärte er in Neuromir.tv:
„Es waren die Kämpfer, welche die Abgeordneten zusammengetrommelt und zum Abstimmen gezwungen haben. Ja, ich war einer der Kommandeure dieser Kämpfer.“
Girkin war noch vor der Flucht des Präsidenten Janukowytsch auf der Krim eingetroffen und nach eigenen Angaben beteiligt, die Parlamentarier der Krim für die fragwürdigen Beschlüsse am 27. Februar 2014 „einzusammeln“. „Ich habe keine Unterstützung der staatlichen Organe bemerkt“, sagte Girkin, zentral sei die massive Präsenz der russischen Truppen gewesen.
Die allermeisten Menschen auf der Krim waren loyal zu Kiew. Nur weil russisches Militär in Sewastopol war, war Russland mit seiner Kampange erfolgreich.
Hört selbst: https://www.youtube.com/watch?v=mcCqrzctxH4
Zum Krieg im Donbas erklärte er, dass die aus Russland in die Ukraine eingedrungene Gruppe von 52 Mann um Girkin keine lokalen Anführer und anfangs nur etwa 150 bis 200 Unterstützer fand.
Girkin sagte, dass der Krieg in der Ostukraine nicht von den russischsprachigen Donbass-Bewohnern selbst ausging, sondern dass er „den Auslöser zum Krieg ..... gedrückt“ habe.
Zum Donbas sagte er weiter: "„Ich hätte nie gedacht, dass sich in der ganzen Region nicht einmal 1000 Männer finden, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren.“ Er hoffte auf ein Eingreifen Moskaus, das dann nicht offiziel, aber mit Soldaten "auf Urlaub" unterstützte.
Seine Methode doch "Freiwillige" zu finden: Er bekannte sich im Mai 2020 in einem Interview dazu, im April 2014 den Befehl gegeben zu haben, den 19-jährige Student Jurij Poprawka und den 25-jährige Jurij zu erschießen: „Ja, diese Leute wurden auf meinen Befehl erschossen."