Video: Die unstillbare Gier - Mark Seibert

... weil es einfach seit der Steinzeit bis hin zum Ende unserer Zeit hervorragend passt.

Endlich Nacht, kein Stern zu sehn.

Der Mond versteckt sich,

denn ihm graut vor mir

Kein Licht im Weltenmeer

Kein falscher Hoffnungsstrahl

Nur die Stille. Und in mir

die Schattenbilder meiner Qual

Das Korn war golden und der Himmel klar

1617 als es Sommer war

Wir lagen im flüsternden Gras

Ihre Hand auf meiner Haut

war zärtlich und warm

Sie ahnte nicht, dass ich verloren bin

Ich glaubte ja daran,

dass ich gewinn

Doch an diesem Tag geschah's zum erstenmal

Sie starb in meinem Arm

Wie immer wenn ich nach dem Leben griff,

blieb nichts in meiner Hand

Ich möchte Flamme sein

und Asche werden

und hab noch nie gebrannt

Ich will hoch und höher steigen

und sinke immer wieder ins Nichts

Ich will ein Engel

oder ein Teufel sein,

und bin doch nichts als

eine Kreatur,

die immer das will,

was sie nicht kriegt.

Gäb's nur einen Augenblick

des Glücks für mich,

nähm ich ewiges Leid in Kauf

Doch alle Hoffnung ist vergebens.

Denn der Hunger hört nie auf

Eines Tages, wenn die Erde stirbt,

und der letzte Mensch mit ihr

Dann bleibt nichts zurück

als die öde Wüste

einer unstillbaren Gier

Zurück bleibt nur

die große Leere

einer unstillbare Gier

Des Pastors Tochter liess mich ein bei Nacht

1730 nach der Maiandacht

Mit ihrem Herzblut schrieb ich ein Gedicht

auf ihre weiße Haut

Und des Kaisers Page aus Napoleons Tross

1813 stand er vor dem Schloss

Dass seine Trauer mir das herz nicht brach,

kann ich mir nicht verzeihn

Doch immer, wenn ich

nach dem Leben greif,

spür ich, wie es zerbricht

Ich will die Welt verstehen

und alles wissen,

und kenn mich selber nicht

Ich will frei und freier werden

und werde meine Ketten nicht los

Ich will ein Heiliger

oder ein Verbrecher sein,

und bin doch nichts als

eine Kreatur

die kriecht und lügt

und zerreissen muss,

was immer sie liebt

Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird,

drum nimmt er das Leid in Kauf

Ich will endlich einmal satt sein,

doch der Hunger hört nie auf

Manche glauben an die Menschheit,

und manche an an Geld und Ruhm

Manche glauben an Kunst und Wissenschaft,

an Liebe und an Heldentum

Viele glauben an Götter

verschiedenster Art,

an Wunder und zeichen,

an Himmel und Hölle,

an Sünde und Tugend

und an Bibel und Brevier

Doch die wahre Macht,

die uns regiert,

ist die schändliche,

unendliche,

verzehrende,

zerstörende

und ewig unstillbare Gier

Euch Sterblichen von morgen

prophezeih ich

heut und hier

Bevor noch das nächste Jahrtausend beginnt,

ist der einzige Gott, dem jeder dient,

die unstillbare Gier

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Paradeisa

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