Denken wir jetzt nicht an die Helden der Rettungsstaffel oder an Polizeihunde, denen auch Ehre gebührt. Denken wir jetzt mal an die klassischen Familienhunde - hier eine kleine, persönliche Geschichte (hat Ihr Hund das vielleicht auch schon einmal gemacht?)

Manuela Haag www.dieHaag.at

Als wir Codita, unsere Hündin bekamen, wusste ich natürlich von ihrem Bein. Und ich wusste auch, dass es für sie gut ist, wenn sie ins Wasser geht. Da sie von alleine nicht rein ging und Angst davor hatte, entschloss ich mich, bis spät in den November hinein, selbst ins kühle Nass zu steigen, damit sie mir folgt.

Anfangs war das gar nicht so einfach. Sie bellte, sprang hin und her, und ich wusste gar nicht, was sie eigentlich wollte. Nach einer Weile machte sie den Eindruck, als würd ich sie nerven, weil ich nicht aus dem Wasser steige und es mich ja verschlingen könnte. Also kam sie zu mir, in die Mitte des Flußes und ich erfreute mich, dass sie es geschafft hatte, doch noch rein zu gehen. Sie sprang an mir hoch, packte mich am Arm und zerrte an meiner Jacke. Zu allererst dachte ich: "Böse Codita! Was machst du?" Bis ich begriff, dass sie mich aus dem Wasser holen wollte. Also fingen wir ganz klein an – am Ufer, dann immer weiter, bis wir schlussendlich den Fluß immer zu einer naheliegenden "Insel", unserer "Insel" – wanderten.

Wir haben so einen Lieblingsplatz (also eher meiner - Codita ist es, glaub ich egal, Hauptsache raus, suchen, spielen, laufen). Zu diesem Lieblingsplatz müssen wir einen etwas steilen Hang hinunter. Für Geübte nichts Weltbewegendes, für mich ein kleiner Mount Everest, für Codita ... nichts Weltbewegendes.

Als sie merkte, dass ich mir (anfangs!) schwer tat, hoppelte sie zurück und wollte mir tatsächlich hinunter helfen. Das wäre nicht gut ausgegangen, da sie unter mir gelegen wäre, wenn ich gestolpert wäre. Gott sei dank, als würde sie es verstehen, hört sie auf "Codita, passt schon, schaff ich eh."

Heute - und darum kam ich auf den Beitrag - gingen wir einen schmalen Pfad entlang. Ich hab mir extra Turnschuhe angezogen, weil ich wusste, mit den Winterstiefeln lande ich viel eher im Fluß. Ich dachte daran, dass Balu (unser Zweithund) stürmisch an mir hoch springt. Und bei diesem schmalen Pfad neben dem Fluß, würden wir dann vermutlich beide im kalten Wasser landen. Aber nein: Wir sollten Hunden viel mehr zutrauen. Denn Balu tat es nicht. Er schaute zwar manchmal nach mir, aber war brav. Im Gegenteil, ich selbst achtete nicht auf den Weg und rutschte aus, wobei - nein, ich fiel nicht ins Wasser. Ich konnte mich noch an einer Wurzel festhalten. Noch bevor meine menschliche Begleitung realisieren konnte, was geschah, waren schon meine Helden da und wollten mir helfen. Codita, die zarte Hündin wollte mir aufhelfen und Balu berührte mich ständig mit der Nase (was auch Codita tat), ob eh alles in Ordnung sei.

Mein Knie tut zwar noch immer weh, aber wenn ich bedenke, wie die vorigen Wochen verlaufen sind, ist es doch verdammt schön, jemanden an der Seite zu haben, der sofort reagiert, wenn er/sie spürt, dass etwas nicht stimmt.

Habt auch ihr solche Erfahrungen schon gemacht oder erlebt?

Für mich sind diese Erlebnisse immer wieder etwas unbeschreiblich Wohltuendes, Angenehmes, sie gehen mir tief unter die Haut (nein, nicht ins Knie).

Liebe Grüße

Eure Paradeisa

www.codita.eu

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Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 04.01.2016 17:00:05

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