Das Leben, eingeteilt in gestern, heute, morgen. Es scheint, als wären es Etappen und wir sollten doch stets im Heute leben. Wir sollten optimistisch sein, wir sollten altes vergessen, neues beginnen. Wir sollten, wir sollten, wir sollten... leben. Leben? So wie es sich gehört, artig, brav, ruhig, angenehm, den Wünschen anderer entsprechend. Nein, ja, doch nicht. Es wäre schön für das Gegenüber, die gleiche Meinung zu haben. Ist ein Hauch Unverständnis dabei, passt es nicht in den eigenen Kram.

Zerrissen, die Zeit kann zerreißen. Wie kann denn Zeit zerreißen? In meinem Kopf. Das Heute wird zu gestern, Erinnerungen kram ich hervor, ob gewollt oder nicht gewollt - es sei einerlei, bremsen lässt es sich nicht. Ich bestehe nun mal aus Vergangenheit, dem Heute und der Zukunft. Manchmal bin ich da, völlig da in diesem Moment, kann genießen, abschalten, mich konzentrieren. Manchmal träume ich - was morgen sein könnte und manchmal denke ich zurück. Einfach so, es passiert. Manchmal schön und manchmal würde ich mich selbst zerreißen, wenn ich es gefühlsmäßig nicht schon tue.

Einfach losgeschrieben von dem, was in mir ist. Ob du es verstehst oder nicht, es zumindest einen kleinen Hauch nachvollziehen kannst oder du dich auch manchmal so fühlst - ich kann es nicht sagen, ich kann nur losschreiben.

Es ist manchmal ein Schmerz, der bohrt. Tröstende Worte helfen da nicht viel, nur ich selbst kann zu mir stehen. Der Schmerz kommt raus. Das Zusammenbrechen, das Gefühl versagt zu haben, nichts zu sein, nichts zu dürfen, brav und artig zu sein. So verschwimmt die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft zu einem ganzen Faden, ob gewollt oder ungewollt. Es ist einfach.