Im Buch "Mad Business" - Was in den Führungsetagen der Konzerne wirklich abgeht" (www.madbusiness.de) beschreiben Topmanager aus 10 Branchen ihr Leben "da oben". Authentisch, völlig offen und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. So zum Beispiel, wie sie es vor sich selbst rechtfertigen, kurzfristig ganzen Abteilungen zu kündigen:
"Ich habe mir beigebracht nicht darüber nachzudenken. Während der Wirtschaftskrise entließen wir Tausende. Jemand entschied: 'Die Leute auf dieser Liste sind morgen nicht mehr da!' und so war es dann auch. Wir schützten damit alle anderen: Gehen die nicht, dann haben wir alle zusammen bald keine Arbeit mehr!"
Wenn die Mannschaft "Glück hat", bekommt sie sogar ein Abschiedsgeschenk:
"Seit dem letzten Kostensenkungsprojekt enthält jeder in meiner Abteilung, der gehen muss, eine Plexiglas-Skulptur, in die gläserne Murmeln eingefügt werden können - jeweils eine für 5 absolvierte Dienstjahre. Dazu gibt es eine konzerninterne Website, auf der man den Kollegen Glückwünsche ausrichten kann - was üblicherweise unterbleibt. Deswegen verfügt diese Website, und das ist die Krönung, auch über einen 'Gratuliere-dir-selbst!'-Button - für den Fall, dass niemand anders gratuliert."
Spaß am Kündigen haben aber selbst die abgehärtesten Führungskräfte nicht. Daher versuchen sie, den unangenehmen Akt auf den Mitarbeiter selbst abzuwälzen:
"Es ging darum, eine größere Menge an Kündigungen auszusprechen. Viele Manager waren mit der Situation heillos überfordert. Da sie ihren Leuten nicht wirklich erläutern konnten, warum diese Kündigungen notwendig seien, arbeiteten sie mit anderen Methoden: Sie versetzten die Leute einfach von heute auf morgen quer durchs Land in der Hoffnung, dass das deren Kündigungsbereitschaft fördern würde. Wenn dann jemand nachfragte, warum er nach vielen Jahren an diesem Ort jetzt plötzlich in die Stadt X müsse, wo er doch immer einen guten Job gemacht habe, hatten sie natürlich keine vernünftige Antwort."