Unmittelbar nach den eindrucksvollen Großdemonstrationen gegen die AfD ist deren Co-Chef Tino Chrupalla zu Gast bei Maischberger. Das Recherchenetzwerks Correctiv hatte zuvor ein Geheimtreffen in Potsdam enthüllt, in dem über Deportationspläne für Millionen Menschen gesprochen worden ist.
An dem Treffen mit AfD-Vertretern hat auch der Kopf der Identitären Bewegung, Martin Sellner, teilgenommen. Das hat bei Chrupalla offenbar für eine spontane Amnesie gesorgt. "Einen Herrn Sellner kenne ich nicht", sagt er. Und überhaupt sei Sellner Österreicher und was er sage, habe deshalb keinerlei Auswirkungen auf das AfD-Programm. Auch beim Charakter des Treffens geht es bei Chrupalla wild durcheinander. Nach AfD-Lesart ist es ein privates Treffen gewesen.
Warum aber hat dann Alice Weidel ihren Referenten Roland Hartwig wegen seiner Teilnahme an den Treffen entlassen? Weil es mit ihr, so Chrupalla, nicht abgesprochen gewesen sei. Wenn er von einem seiner Mitarbeiter über ein solches Treffen informiert worden wäre, hätte er gesagt "Geh da nicht hin". Also war es im Falle des Weidel-Mitarbeiters doch kein privates Treffen? "In diesem Fall nicht", sagt Chrupalla.
Über das seltene Schauspiel, einen Politiker dabei zu beobachten, wie er sich selbst filetiert.