Nach unzähligen Fehlschlägen ein gesundheitliches Problem zu lösen akzeptiert man irgendwann das gesundheitliche Leiden. Man entwickelt sogar die Einstellung, dass die Schmerzen nicht mehr weggehen werden, der eigene Körper eben so ist und die Schmerzen höchstens etwas besser werden könnten. Genau so war meine Einstellung noch vor kurzem. Ich leide schon Jahre unter meinen täglichen Rückenschmerzen. Ich bin 23 Jahre alt und als ich ungefähr 16 Jahre alt war, fingen die Schmerzen im Rücken an und nach einiger Zeit waren sie jeden Tag präsent. Ich habe immer mal wieder Physiotherapie versucht, Yoga und Sport, doch es half nur bedingt. Bald darauf waren meine Schmerzen wieder da.
Nicht vor ganz drei Wochen entschied ich mich es noch ein letztes Mal zu versuchen meine Rückenschmerzen, die durch mein Hohlkreuz entstehen weg zu trainieren. Die Inspiration kam mir von meiner Lieblingsonlineyogalehrerin Mady Morrison, die auf ihrem Youtubekanal eine 30-Tage-Yoga Challenge vorschlug. Mir war bewusst, dass ich Wochen, gar Monate täglich Zeit haben werde spezifische Übungen zu machen, um mein Hohlkreuz endlich wegzubekommen. Diesmal hatte ich große Willensstärke, eine positive Einstellung und vor allem würde ich es diesmal durchziehen. Ich würde Ausdauer an den Tag legen und nicht, wie so häufig, voreilig aufgeben. Die 30 Tage würde ich wohl schaffen! So fing ich vor 19 Tagen mit der Challenge an.
Erste Woche: Die ersten paar Tage waren sehr, sehr anstrengend. Ich konnte die meisten Yogaeinheiten, die um die 10 bis 30 Minuten lang sind, nur eingeschränkt und mit vielen Pausen durchführen. Ich bin recht ungelenkig und ich hatte schon lange kein Yoga mehr gemacht, deshalb war dies wenig erstaunlich. Umso ehrgeiziger war ich besser zu werden, um mir meine schlechte Yogaausführung nicht mehr so lange ansehen zu müssen. Ich ging an meine Grenzen und vielleicht sogar ein wenig zu sehr aus ihnen heraus.
Erste bis zweite Woche: Am ungefähr vierten Tag schmerzte mein Rücken noch viel stärker als zuvor, meine Knie schmerzten und vor allem bekam ich schreckliche Stiche in meine Brust. Es war schrecklich. Ich wollte doch unbedingt meine Schmerzen loswerden und weiterkommen. Ich versuchte mich stärker zu dehnen vor allem im Bereich meiner Brust und zack wieder ein qualvoller Stich in meine Brust. An jenem und darauffolgenden Abend konnte ich kaum schlafen, denn ich bekam alle paar Minuten, diese qualvollen Stiche in meine Brust. Ich hatte solche Schmerzen häufiger mit 16. gehabt und solche Schmerzen kommen von einer Fehlhaltung und folglich von einer Wirbelblockade. Doch wenn man starke Schmerzen in der Brust hat, die nicht nach einem oder zwei oder gar drei Tagen besser werden, obwohl man Übungen ausprobiert, dann kommt schnell Panik auf und man hat Angst, dass man etwas am Herzen hat. Ich war gezwungen mich zu beruhigen und zu recherchieren, welche speziellen Übungen wirklich effektiv helfen und dabei fand ich heraus, dass ich eine Brustwirbelsäulenblockade habe und ich fand die passenden Übungen. Trotz meiner Sorgen und Ängste zwang ich mich genau die richtigen Übungen nach dem Aufstehen zu machen und zum Glück verschwanden die Stiche nach ungefähr zwei Tagen. In den ersten eineinhalb Wochen wachte ich täglich mit einem Muskelkater auf.
Woche 3: Ich habe mir die Übungen, die gegen meine Brustwirbelsäulenblockade und auch gegen meinen Rundrücken helfen, den ich zusätzlich zu meinem Hohlkreuz habe, visuell aufgezeichnet und ich führe sie jeden Tag durch, jeden zweiten bis dritten Tag mache ich zusätzlich eine zusätzliche Yogaeinheit und Übungen gegen meine mäßigen Knieschmerzen. Jeden Tag strecke und dehne ich mich zwischendurch, vor allem wenn ich lange saß. Zusätzlich muss ich ständig darauf achten aufrecht zu stehen und zu sitzen, dass ich immer und immer wieder in meine alte Körperhaltung zurückkehren will… Nun, nach 19 Tagen täglichen Trainings geht es mir schon viel besser. Ich habe nun nicht mehr jeden Tag starke Rückenschmerzen, Schmerzen direkt nach dem Aufstehen. Jetzt habe ich meistens allein nach langen Sitzeinheiten noch leichte Rückenschmerzen, die aber nicht lange anhalten, sobald ich mich wieder etwas gedehnt habe. Ich bin seitdem auch weniger müde und generell fitter. Mein Hohlkreuz und generell meine Haltung ist ein wenig besser geworden. Es ist fantastisch nach ungefähr drei Wochen solche Resultate zu haben und ich habe tatsächlich eine Gewohnheit aufgebaut, die es mir möglich macht beinah mühelos weiter zu machen und mein gewünschtes Ziel endlich zu erreichen. Ich kann nur jedem empfehlen, trotz negativer Erfahrungen und geringen Erwartungen, ununterbrochen für einen längeren Zeitraum etwas für sein individuelles Ziel zu machen (10 bis 30 Minuten reichen schon), um schließlich eine gesunde Gewohnheit aufzubauen. Die Ergebnisse lassen sich nach einer Weile wirklich zeigen!
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