In Kenia steht seit 1991 im Ort Dadaab (bedeutet übersetzt „Steiniges, hartes Gelände“) das weltweit größte Flüchtlingslager. Bis zu 650.000 Menschen wurden dort zu den „Spitzenzeiten“ untergebracht. Das Lager entspricht wohl eher einer Stadt als einer klassischen Flüchtlingsunterkunft. Es gibt dort Häuser, Geschäfte, mehrere Kinos, Fußball-Ligen, Hotels... Womit dort Handel betrieben wird? Na mit jenen Gütern, welche von den Hilfsorganisationen verteilt werden! Man kann in dieser „Stadt“ von Autoersatzteilen bis zu Waffen alles käuflich erwerben.
Jetzt soll „das Flüchtlingslager“ aus Sicherheitsgründen aufgelöst werden. Seit dem Bestehen wurde die Auflösung bereits dutzende Male diskutiert und einige Male ausgesprochen. Es blieb allerdings immer nur bei den Worten.
Welche Sicherheitsbedenken gibt es?
In diesem „Flüchtlingslager“ regieren die Clans aus Somalia und islamische Terroristen. Die anwesenden Sicherheitskräfte dürfen dabei, erste Reihe fußfrei, still zuschauen. Wenn die Hilfsorganisationen in „das Lager“ wollen, dann dürfen sie dies nur in der Begleitung einer bewaffneten Eskorte. Bis zum Sonnenuntergang müssen die Mitarbeiter wieder, zu ihrer eigenen Sicherheit, zurück in ihren Unterkünften sein.
Wer in dieser Stadt allerdings sehr häufig zu Besuch kommt, sind verletzte Kämpfer der Al Shabaab. In Dadaab gibt es medizinische Einrichtungen, welche meist besser ausgerüstet sind, als jene vieler kenianischer Städte. Die somalischen Islamisten frequentieren Dadaab allerdings auch ohne Verletzungen sehr gerne und häufig. Es ist letztendlich der Hauptgrund, dass die Regierung dieses „Flüchtlingslager“ schließen will. Hier finden gesuchte Terroristen Unterschlupf und der illegale Schmuggel blüht genauso wie die Möglichkeit zum Erwerb illegaler Waffen.
Besser also ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Was allerdings mit all den Menschen welche „die Flüchtlingsstadt“ verlassen müssen passiert, ist noch unklar...