Alles ist super! Alles ist toll! Steigen Sie ein und machen sie mit! Wir alle können Sieger sein! Die Zinsen sind niedrig und überall wird erzählt wie großartig die Wirtschaft gerade jetzt durchstartet. Das wird auch schön groß medial verbreitet und weil sich ja die braven Leute darauf verlassen was da in der Zeitung steht... Ich mein... es steht ja drinnen... ich habe es doch selbst gelesen... die werden doch keinen Blödsinn schreiben... kaufen sie plötzlich ebenfalls ... obwohl sie in Wahrheit dafür das Geld eh nicht haben... Was passiert dann?
Durch die verständliche Lust auf hohe Gewinne und damit verbunden möglicherweise auch „ein besseres Leben“ sind nun bereits enorm viele Menschen auf den schon lange Zeit fahrenden Zug aufgesprungen. In Wahrheit viel zu viele und der Zug ist in Wahrheit auch bereits seit Ewigkeiten unterwegs. Das glaubt Dir aber garantiert keiner, weil doch die FED just in diesem Moment sogar die Zinsen erhöht.
Jetzt beginnt allerdings erst das fiese Spiel. In dem Moment wo die ersten desaströsen Daten hereinbrechen, werden nämlich die Zinsen zum bisherigen Höchstwert erhöht und lustigerweise unmittelbar vor der nächsten US-Präsidentschaftswahl macht es Plopp und es ist mal wieder eine Seifenblase geplatzt...
Alles nur ein Zufall? Also wenn ich jetzt bösartig wäre würde ich meinen, dass die Finanzgurus die Menschen, durch die niedrigen Zinsen absichtlich in die Spekulationsblase hinein manövrieren. Sind die Massen nämlich erst einmal mit im Spiel, gehen die Zinsen voll in die Höhe und die Blase wird geplatzt. Am Ende sacken sich die Finanzgurus die komplette Kohle ein. Üblicherweise findet dieses Ereignis alle acht Jahre statt. Das entspricht also exakt der Dauer zweier Amtszeiten eines US-Präsidenten und läuft auch tatsächlich vom Amtsantritt bis zum Amtsende. Alle acht Jahre wird also voll abgecasht.
Im Jahre 2000 platzte unter der Präsidentschaft von Bill Clinton, die Dot.com Blase. Die FED erhöhte Anfang des Jahres die Zinsen auf über 6 % obwohl die Wirtschaft bereits deutlich zu schwächeln begann. Am 12. April 2000 sackte der Nasdaq-Index um 386 Punkte ab und die Wall Street verlor plötzlich 20 % an Wert.
Im Jahre 2002 hatte George Bush einen Plan. Jeder US-Amerikaner sollte sein eigenes Haus besitzen. Millionen Menschen nahmen Kredite auf, um sich diesen Traum zu erfüllen. Die Banken fragten nicht lange nach und vergaben unzählige Kredite. Spekulanten kauften massenhaft Häuser auf Pump und wollten ihre Kredite durch den gewinnbringenden Verkauf der Liegenschaft zurückbezahlen. 2007 wurden die Zinsen, trotz schlechter Wirtschaftsdaten, noch einmal auf den Höchstwert von über 5 % angehoben. Die Folge war, dass die Hausbesitzer ihre Kreditraten nicht mehr bedienen konnten und sie ihre Häuser verkauften. 2008 platzte die Immobilienblase mit der Sogwirkung, dass nun auch die Banken crashten. Es kam zu einer Weltwirtschaftskrise, der Aktienmarkt verlor bis zu 40 % an Wert und die Bürger Europas und der USA hatten die Ehre unzählige Banken vor der Pleite zu retten.
Diesmal wird es sich um die Derivatenblase handeln. Glaubt ihr nicht? Wollt ihr drauf wetten? Derivate sind nämlich nix anderes als spekulative Wetten auf alle möglichen Finanzinstrumente... Im Jahre 2008, das Jahr der letzten großen Krise wurden die Zinsen sehr niedrig gehalten und das Geld wurde massenhaft in Derivate investiert.
Sollte diese Derivatenblase platzen sind die Folgen um ein vielfaches gewaltiger als 2008.
Warum?
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel hat verkündet, dass sich die offenen Derivate-Kontrakte auf 553 Billionen Dollar belaufen.
Für uns ist das halt eine enorme Summe, unter der wir uns aber nichts vorstellen können.
Einen Vergleich habe ich allerdings und der hat es in sich:
Wenn wir den gesamten BIP aller Staaten der Erde zusammenrechnen ergibt das 78 Billionen Dollar.
Die Derivaten-Blase ist also sieben Mal größer als das BIP aller Länder der Erde zusammen...