Ja, ich mag Tiere und ja, ich töte sie auch - indem ich sie esse

wir haben mit @Heckmeck seit kurzem einen bekennenden Veganer mehr hier an bord auf FischundFleisch, der mit einem seiner beiträge auf raffinierte Weise allen weiß machen will, sie seien ebenfalls Veganer. nur halt inkonsequente, wider ihr besseres Wissen, wider ihr Gewissen, wider die Natur handelnde veganer, indem sie Fleisch äßen.

dazu fragt er:

"Also nochmal, mögen Sie Tiere? Sie wissen schon diese kleinen Dinger mit großen Augen die man immer so gerne in Tierdokus sieht."

das ist doch nicht ungeschickt gefragt, nicht wahr? und wer jetzt darauf mit "ja" antwortet, der - so heckmeck - weiter, dürfte dann konsequenter weise diese lieben tierchen eben nicht (aus)nutzen, ausbeuten, gar (aus)schlachten, so seine stringent wirkende logik.

darauf habe ich ihm wie folgt geantwortet:

ja, ich mag tiere. auch und gerade jene, welche wir menschen unter "nutztiere" subsummieren. ich habe sogar auf engstem raum mit ihnen zusammengelebt als hirt auf einer Alm. viele sommer lang. ich habe mir den Arsch aufgerissen dafür, dass es ihnen gut geht, dass sie zu fressen haben, zu saufen, nicht abstürzen, dass sie ihr Kälbchen heil zur welt bringen, dass sie gesund bleiben, dass sie gepflegt werden, wenn sie krank sind. Dass sie möglichst wenig leiden müssen, wenn sie schon Schmerzen haben. und ja, ich habe dort und auch schon früher ihnen ins Auge geschaut, im vollen Bewusstsein, dass ich sie später essen werde. und ich habe damit dem leben zugeschaut, wenn nämlich nietzsche recht damit hat, dass "[m]an [...] schlecht dem Leben zugeschaut [hat], wenn man nicht auch die Hand gesehn hat, die auf eine schonende Weise – tötet." ihr Veganer habt womöglich dem leben schlecht zugeschaut?

es bleibt eine ethische frage, ob tiere zu töten, zu nutzen grundsätzlich "erlaubt" sei, oder ob wir sie nicht aus dem "vertrag" entlassen müssten, den sie - so sehe ich das nämlich - von ihrer seite im zuge der domestizierung ebenfalls eingegangen sind und der da (freilich vom menschen formuliert) in etwa lautet: ich gebe dir schutz, unterkunft, zu essen, bewahre dich vor Fressfeinden, gewähre dir dadurch ein tausendmal sichereres Überleben als es deine wilden Verwandten haben und du gibst dafür dein Leben in meine hand, dass ich dir auch nehmen kann und werde.

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