Ein Jahresrückblick mitten im April? Nein, das ist kein verspäteter Aprilscherz. Heute genau vor einem Jahr ging Land schafft Leben online. Seither zeigen wir auf unserer Webseite, wie es so zugeht in der Welt der österreichischen Lebensmittel. In Text, Bild und auch mithilfe von kurzen und kurzweiligen Videos. Auf unserem Blog finden sich mittlerweile 67 Einträge. Anlässlich unseres Jahrestages möchte ich eine kleine Nachlese halten und ein paar ausgewählte Beiträge nochmal Revue passieren lassen.
Ich beginne mit dem Blog, der die stärkste Reaktion hervorgerufen hat. Allein hier auf fisch+fleisch wurde er über 64.000 mal gelesen und 13.000 mal via Facebook geteilt. Bauer Willi aus Deutschland hat uns in Schladming besucht. Bauer Willi war der Kragen geplatzt und daraufhin hatte er einen wütenden Brief an den „lieben Verbraucher“ verfasst. Dieser hat auch hierzulande eingeschlagen...
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> Einem Bauern platzt der Kragen...
Willis Sorge gilt dem Bauernstand an sich. Er weiß, dass sein ganzer Berufsstand massiven Bedrohungen ausgesetzt ist. Dass die Bauern auch hierzulande immer weniger werden, warum das so ist und warum dich das interessieren könnte, habe ich in diesem Blogbeitrag thematisiert...
Das Bauernsterben geht munter weiter. Die Ursachen sind vielfältig. Bei den knapp 2000 Apfelbauern kommen leider ganz aktuell auch katastrophale Witterungsbedingungen dazu. Wie schon letztes Jahr drohen durch den späten Schnee und Frost gewaltige Kulturschäden und Ernteverluste. Dabei ist die Situation ohnehin alles andere als rosig, wie mich Insider wissen haben lassen...
> "In fünf Jahren sind 300 Apfelbauern tot, wenn da so weiter geht..."
Apropos Apfel: Muss ein Apfel eigentlich optisch perfekt sein? Eindeutig ja, sagen Verkaufspsychologen. Was steckt hinter dieser Makellosigkeit und wie werden wir darauf konditioniert?
> Außen pfui, innen hui - Müssen Äpfel makellos schön sein?
Was ein makelloser Apfel hinsichtlich Kulturführung und Pflanzenschutz bedeutet erklären uns unsere Bauern und Experten hier (ab min 2:20):
Vom makellosen Lebensmittel zur Lebensmittelverschwendung ist es nicht weit. Ein großer Teil der mit viel Aufwand und Ressourcenverbrauch produzierten Lebensmittel schafft es nicht bis zum Konsumenten, weil sie „nicht schön genug“ sind. Und noch mehr schmeißt dieser letztlich in den Müll. Dieser Blogbeitrag über das „täglich Brot für den Müll“ war den Machern von fisch+fleisch ein Tagesthema wert...
> Und gib uns unser täglich Brot - für die Mülltonne...
Und noch einmal Tagesthema auf fisch+fleisch zeitlich passend am internationalen Tag der Milch, ein Blogbeitrag über die Situation der Milchproduktion in Österreich...
Wie unsere Milchbauern in die Zukunft schauen erfährst du hier:
Mein persönlicher Lieblingsblog drehte sich ebenfalls um‘s „weiße Gold“ und wie mir mein Vertrauen in dessen „Detox-Qualitäten“ einmal auf der Alm das Leben rettete...
> „Milch entgiftet!“ hat meine Mutter immer gesagt…
Meine Alm-Geschichte und das darin enthüllte Naheverhältnis zum Lebensmittel Milch rief auf fisch+fleisch teils heftig ablehnende Reaktionen aus der veganen Ecke hervor. Diese ließen naturgemäß auch beim Themenkomplex „Schlachtung“ nicht lange auf sich warten.
> „Das arme Huhn!“ Ein paar Gedanken zur Tierschlachtung
Wir haben uns in Schlachthöfen umgesehen und waren bei Hofschlachtungen mit Kamera und Mikrofon dabei. Mir wurde gerade bei der Geflügelhaltung und -schlachtung, wie immer man dazu stehen mag, im Zuge meiner eingehenden Beschäftigung klar, dass wir in Österreich im internationalen Vergleich wirklich vorbildliche Standards haben. Das heißt nicht, dass man nicht noch vieles verbessern könnte! Wie immer ist das nicht zuletzt eine Sache der ökonomischen Konkurrenzfähigkeit. Leider wissen das zu wenige. Und leider ist es vor allem im Außer-Haus-Konsum oft gar nicht ersichtlich, woher tierische Lebensmittel kommen und welche Produktionsstandards vor allem auch Tierwohl-Kriterien eingehalten werden mussten. In der Schweiz ist das anders. Dort muss die Herkunft gekennzeichnet werden. Zu erfahren, wie das genau aussieht, war uns eine kleine Reise wert...
> Wer hat’s erfunden? Die Schweiz! Herkunftskennzeichnung für Fleisch in der Gastronomie?
Hier das Video dazu gesondert:
Wer viel unterwegs ist, der sieht viel und begegnet interessanten Menschen. Zu den eindrücklichsten Begegnungen zählte für mich zweifellos jene mit Österreichs Schoko-Kaiser und Bio-Bauern Josef Zotter in seiner Schokoladenmanufaktur und im dortigen „Essbaren Tiergarten“...
> Zu Besuch in Josef Zotters "Essbarem Tiergarten"
Und wie sieht Josef Zotter die Situation seiner bäuerlichen Kollegen?
Beim Zotter waren wir ja eigentlich dem Paradeiser/der Tomate auf der Spur. Die wird von Reinhard Wressnig, einem Bio-Produzenten ganz aus der Nähe nur zur Saison an den Essbaren Tiergarten geliefert. Warum es in Österreich (beinah) ganzjährig auch heimische Tomaten im Angebot gibt, wo und wie diese produziert werden, erklärt folgendes Video aus unserer Paradeiser/Tomaten Serie:
Josef Zotter kommt aus dem und produziert im südoststeirischen Vulkanland. Hier komme ich immer wieder gerne her. Gottseidank ist es so reich an vielfältiger Lebensmittelproduktion. Hier wächst alles Mögliche. Was hier besonders gut wächst, ist der Kren. Auch hier (auf)gewachsen ist einer der innovativsten Köche Österreichs, Johann Reisinger. Wir haben ihn mit dem Kren zusammen gespannt und raus gekommen ist eine spannende Geschichte zum Nachkochen...
Stichwort Kochen: Mein allererster Blog sollte schon mit der Überschrift zum Weiterlesen provozieren, indem ich forderte...
In Wahrheit ging es mir bei diesem und geht es mir bei allen Blogs einfach darum Lust auf die Beschäftigung mit Lebensmitteln zu machen. Diese Lust entsteht nirgends nachhaltiger als in der Küche. Das weiß neben meinen tollen Team-Kolleginnen Steffi und Julia auch TCM-Expertin, Food- und Gastbloggerin Pascale Neuens. Mit euren herrlichen, mutigen, leicht nachkochbaren Rezepten bereichert ihr den Land schafft Leben Blog ungemein. Danke dafür!
Danke auch an dieser Stelle unserem Gastblogger, Bio-Apfel-Bauer Fritz Prem, der mir erlaubt ab und an einen seiner Insider-Blogs „auszuleihen“. Lieber Fritz, ich hoffe du lässt uns auch zukünftig an deinem immensen Wissen teilhaben.
Wir sind vom Boden- bis zum Neusiedlersee und von Laa an der Thaya bis ins südliche Kärnten Österreichs Lebensmitteln auf der Spur. Zurzeit arbeiten wir intensiv am Salat, dem Zucker und dem Riesenbrocken Schweinefleisch. Diese drei Lebensmittel sollen noch 2017 online gehen. Rund um diese und überhaupt zum Thema gibt es weiterhin mindestens einmal wöchentlich einen neuen Blog. Ich hoffe du, lieber Leser, bleibst uns gewogen!
Dieser Blog erschien (in leicht veränderter Form) zuerst auf der Webseite von Land schafft Leben. Wir freuen uns über jeden Besuch und über jedes Like auf Facebook!