Leonard Cohen singt nicht mehr, sein Hallelujah ist verstummt. Cohens Songs, die aus ihrer jüdischen Tradition schöpfen, haben dem populären Lied eine ansonsten unerreichte poetische und spirituelle Dimension erschlossen.
Ich weiß noch, wie mich "Suzanne" regelrecht elektrisiert hat als ich es zum ersten Mal hörte. Diese unglaubliche Stimme, dieser enigmatische Text, der die sinnliche Liebe in ihrer verstörenden und zugleich spirituellen Abgründigkeit besingt.
And you want to travel with her, and you want to travel blind
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And you know that she will trust you
For you've touched her perfect body with your mind
Ein Generalthema Cohens: Die Liebe und das Unergründliche, Widersprüchliche an ihr, das Überkommen- und oft genug Niedergestreckt-werden von ihr! Besungen in Sprachbildern von geradezu alttestamentarisch, elementarer Schönheit und Schrecklichkeit.
Love is not a victory march, it‘s a cold and it’s a broken Hallelujah –
heißt es in seinem vielleicht bekanntesten jedenfalls am fleißigsten gecorverten Song. Dort schreibt und singt sich Cohen in die direkte Nachfolge des Sängers aller Sänger, des jüdischen Königs David ein, den er direkt und indirekt zitiert. In diesem „Song“, wie in keinem zweiten ist Leidenschaft und Begehren und das In-die-Knie-gezwungen-Werden vom Walten des unbekannten Gottes in der Liebe Musik geworden
But remember when I moved in you
And the holy dove was moving too
And every breath we drew was Hallelujah
Cohen stirbt 82 jährig nachdem er seiner Fangemeinde, die mehrere Generationen überspannt, gerade noch rechtzeitig seine letzten Songs auf der CD mit dem angesichts seines Todes prophetisch anmutenden Titel „You want it darker“ schenken konnte. Generationen von Singer-Songwritern werden sich an diesem Erbe abarbeiten.
So long Leonard!
Wenn ich hier Hallelujah in der Interpretation des jung verstorbene Jeff Buckley bringe, dann gewiss nicht aus mangeldem Respekt dem großen Verstorbenen gegenüber, oder weil es nicht Dutzende Zeugnisse von Cohens zu seinen Texten kongenialer Sangeskunst gäbe, sondern weil Cohen selbst die Größe hatte und Buckleys Interpretation als die Letztgültige, die Bestmögliche erkannte.