Wie kommt der heidnische Hase zu christlichen Ehren und zu gefärbten Eiern?

Innerhalb der christlichen österlichen Mysterien steht das Ei symbolisch für die Auferstehung Christi, die Wiederkehr aus dem “Reich der Toten”. Wie ein Küken die Schale durchbricht, die es von Licht und Leben trennt, so strebt auch der gläubige Christ nach dem Vorbild Jesu und dank des “Österlichen Heilsversprechens” zum “Licht der Erlösung” und zum “Ewigen Leben“.

Wie ein Küken die Schale durchbricht, so strebt auch der gläubige Christ zum “Licht der Erlösung”

Heidnischer Hase wird "heilig" gesprochen

Diese christliche Symbolik überlagert dabei ältere heidnische Frühlings- und Fruchtbarkeitsriten und vermischt sich mit ihnen. So kommt es auch, dass der Hase, dessen sprichwörtliche Fruchtbarkeit als Resultat seiner Rammelspiele am offenen Feld gerade um die Osterzeit für jeden ersichtlich ist, schon früh mit dem Ei und dem österlichen Geschehen verbunden wurde. Hinzu kommt: In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus.

...dessen sprichwörtliche Fruchtbarkeit als Resultat seiner Rammelspiele gerade um die Osterzeit für jeden ersichtlich ist

A Star Is Born

Auch in der Mythologie existiert der Hase als Zeichen der Fruchtbarkeit: Sowohl der griechischen Liebesgöttin Aphrodite als auch der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera ist ein Hase als heiliges Tier zugeordnet. Weil die Häsin bereits Föten in sich trägt, während sie nochmals befruchtet wird und somit zwei unterschiedliche Würfe gleichzeitig in sich tragen kann. Auch die Terminierung des Osterfestes lässt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert, der Hase gilt als Mondtier.

Im deutschsprachigen Raum gibt es den Osterhasen erst ab dem späten 17. Jahrhundert. Der Heidelberger Biologe Georg Franck von Franckenau legt 1682 von diesem sich allmählich ausbreitenden “Volksglauben” erstmals schriftliches Zeugnis ab.

Endgültig zum weltweiten “Star” aber machte den Osterhasen erst die Schokoladenindustrie

Färben zur Unterscheidung

Die Farbe Rot wird seit jeher mit dem österlichen Opfer-Blut Christi in Verbindung gebracht. Dass man Eier zu Ostern überhaupt färbt, könnte aber auch einen ganz einfachen Grund gehabt haben. Dem Christenmenschen des Mittelalters war in der Fastenzeit neben Fleisch auch der Genuss von Eiern untersagt. Da Hühner aber trotzdem ihre Eier legten und der Kühlschrank noch nicht erfunden war, wurden diese gekocht oder eingelegt, um länger haltbar zu sein und bis zum Ende der Fastenzeit aufbewahrt. Damit es zu keiner Verwechslung mit den frischen Eiern kommt, wurden die “konservierten” rot eingefärbt und zuerst verspeist.

Fröhliche Ostern!

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Spinnchen

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Frank und frei

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