"Wenn ihr nicht wisst, als was ihr im Fasching geht: Als Flüchtling. Warum? Weil somit Eintritt frei, Essen frei, klauen..." blablabla. So etwas als erstes Bild beim Öffnen von Facebook. Geteilt von einer Freundin. Nicht meine Meinung - ganz nebenbei. Darüber möchte ich aber gerade nicht schreiben, sondern, dass es mich wirklich mehr als anwidert solche Meldungen lesen zu müssen. Sie ist eigentlich eine Freundin - ich möchte sie also nicht von meiner Friendslist löschen.

Aaaaber - kann man, und diese Frage beschäftigt mich schon lange, mit jemand befreundet sein, der solche Ansichten hat? Ich kann gut mit anderen Meinungen leben, kann gerne diskutieren, aber doch nicht auf so einer Ebene!

Eine erwachsene Frau, die ihrer Umwelt mitteilt, dass man sich im Fasching als Flüchtling verkleiden könnte.

Was schwingt da mit? Hass, Neid, Ärger, Angst? Bestimmt. Schon versuche ich mir zu erklären, dass sie es auch nicht leicht hat im Leben und versuche meine Wut zu schmälern...

Aber nun ist es unweigerlich passiert: Mein Bild von dieser Frau hat sich geändert. Denn, möchte ich mit jemand, der Menschen (egal ob Flüchtlinge oder nicht) auf so eine Ebene stellt befreundet sein? Das stellt meine ganze Sicht ihrer Person in Frage.

Stammtischgesprächen versuche ich auszuweichen. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar. Kommt es doch dazu, erkläre ich meinen Standpunkt. Die meisten wollen ihn ohnehin nicht verstehen oder zitieren aufbrausend aus bekannten Tageszeitungen. Auf Facebook halte ich mich aus solchen Diskussionen raus. Mein Leben dreht sich also nicht fortwährend um dieses Thema, aber es beschäftigt uns alle und es hat, nicht zum ersten Mal, meine Sicht von einem Menschen verändert.

Denn, und das ist mir immer ganz wichtig - wir sprechen von Flüchtlingen - und egal wie man dazu stehen mag - wir sprechen somit von MENSCHEN.

(erster Text meinerseits :) hallo und danke für's Lesen)