Thomas Bauer

Das Attentat auf einen Polizisten in Paris hat die internationale Presse schockiert, aber nicht nur, was in Paris geschah, sollte uns zu denken geben. Am Donnerstag, den 20. April, ereignete sich in Colniza, im brasiliansichen Bundestaat Mato Grosso, ein schreckliches Massaker. Man spricht von mindestens zehn Ermordeten, darunter Kinder und ältere Menschen.

Das Massaker geschah in der selben Woche, in der wir uns noch voller Grauen an die 19 Ermordeten von Eldorado dos Carajás im Bundestaat Pará aus dem Jahr 1996 erinnern. Damals wurden Landlose Bauern während eines Protestmarsches von 150 Polizisten in Zivil - das heißt ohne Uniform - mit Maschinenpistolen angegriffen. Erst 21 Jahre danach wurden die Täter verurteilt.

Und jetzt Colniza, Mato Grosso. Laut Augenzeugen wurden die BäuernInnen und ihre Familien im Gebiet Taquaraçu do Norte von vermummten Milizen attackiert. Mindestens zehn Menschen wurden dabei erschossen. Unzählige mussten in die umliegenden Wäldern fliehen.

Das Gebiet rund um Colniza ist bekannt als eine der gefährlichsten Gegenden Brasiliens, wo der illegale Handel mit Tropenholz auf Kosten von Menschen und Umwelt floriert. Eine Region, in der man sich Land mit Revolverkugeln und Korruption erkämpft, seit vielen Jahren werden die Konflikte in dieser Region, sowie die Konflikte in ganz Brasilien, von uns an die Öffentlichkeit gebracht. Erst vor zwei Jahren kam es zu Untersuchungen durch die Kriminalpolizei und es gibt Hinweise, dass die Fazendeiros der Region sich eigene schwer bewaffnete Milizen organisiert haben, um unter den KleinbäuernInnen 'für Ordnung zu sorgen'.

Im Zusammenhang mit diesen Konflikten und Ermordungen ist die vorherrschende Straflosigkeit nicht akzeptierbar. Die Verantwortlichen für diese Exekutionen müssen zur Verantwortung gezogen. Dazu könnte auch die nationale, sowie internationale Presse einiges beitragen. Doch es ist zu befürchten, dass dieses Massaker überschattet wird von neuerlichen Anschlägen in Paris oder anderen Anschlägen in Europa, nicht einmal hier bei uns in Brasilien berichten die die landesweiten Medien darüber. ALSO: SPRECHEN WIR DARÜBER! Nur so kann die Wahrheit ans Licht, nur so können sich die Dinge ändern!

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