Gestern ging in LONDON das sogenannte ATP-Masters-Finale über die Bühne, seit Jahrzehnten schon bekannt als die inoffizielle Weltmeisterschaft der Tennisprofessionals und dieses Finale endete, gelinde gesagt, mit einer Riesenüberraschung:
Dem erst 21-jährigen ZVEREV, der aus Hamburg stammt, gelang das große Kunststück, an zwei Tagen hintereinander die zwei Allzeitgrößen ROGER FEDERER und im Finale NOVAK DJOKOVIC (derzeit Nr. 1) zu schlagen und sich damit endgültig zum gefährlichsten Herausforderer der sich nun schon im reifen Tennisalter befindlichen Großmeister zu machen.
Und es war fürwahr kein Zufallssieg des jungen Riesen, dessen Potential sich schon seit 2 Jahren sehr deutlich zeigt, auch wenn er das in den Grand Slam Turnieren noch nicht wirklich zeigen konnte.
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Roger Federer ist schon seit geraumer Zeit so etwas wie ein wohlwollender Mentor für den jungen Deutschen und diesen Zuspruch dürfte er sich sehr ernsthaft zu Herzen genommen haben.
Wie immer beim ATP-Finale spielen die besten Acht der Jahreswertung um diesen begehrten Titel am Ende des Jahres.
Zuerst spielen jeweils vier in einer Gruppe, im sogenannten Round Robin System, gegeneinander, der jeweilige Gruppenerste spielt gegen den Gruppenzweiten der anderen Gruppe im Halbfinale, die Sieger dieser zwei Spiele treffen im Finale aufeinander.
ZVEREV war in einer Gruppe ua. auch mit NOVAK DJOKOVIC, dieses Gruppenspiel verlor er überraschend deutlich mit 4:6, 1:6. Man wusste, dass DJOKOVIC in bestechender Form spielt, spätestens seit WIMBLEDON. Gegen CILIC und ISNER hatte der Deutsche keine Probleme.
So traf er auf den Gruppensieger der anderen Gruppe, das war der Rekordweltmeister ROGER FEDERER, der diesen Titel schon sechsmal gewonnen hatte. Er blieb gegen DOMINIC THIEM und KEVIN ANDERSON erfolgreich, der Südafrikaner wurde Gruppenzweiter. FEDERER verlor jedoch überraschend sein Gruppenspiel gegen den Japaner KEI NISHIKORI in zwei Sätzen sehr deutlich.
Im Halbfinale zeigte nun der „Schüler“ seinem „Mentor“ die Grenzen auf, ALEXANDER ZVEREV besiegte den fast schon Achtunddreißigjährigen mit 7:5, 7:6(5) nach großem Kampf und zog damit ins Finale ein.
NOVAK DJOKOVIC hatte keine Mühe, KEVIN ANDERSON in zwei Sätzen zu schlagen und er war natürlich auch haushoher Favorit für das Finale, hatte er doch Zverev erst ein paar Tage vorher beeindruckend geschlagen.
Doch es kam anders und daran sieht man, wie lernfähig dieser junge baumlange Kerl aus Hamburg ist.
Offenbar zog er aus dieser Niederlage die richtigen Schlüsse und ordnete sich mental vollkommen richtig ein, der „Djoker“ als der überragende Spieler der zweiten Saisonhälfte stand dieser Neuordnung machtlos gegenüber. Das ist das Zeug, aus dem die Anwärter auf die Spitzenposition im Tennis gemacht sind!
Ich habe schon vor einem guten Jahr geschrieben, dass der Österreicher DOMINIC THIEM und der Deutsche ALEXANDER ZVEREV die zukünftigen Leader im Welttennis sein werden.
Noch sind die alten Stars in der Lage, die ersten Positionen nach wie vor zu besetzen, Djokovic auf 1, Nadal auf 2, Federer auf 3 sprechen eine deutliche Sprache. Doch auch wenn THIEM zur Zeit „nur“ auf 8 liegt, so hat er doch heuer zum ersten Mal das Finale eines Grand Slam Turniers in PARIS erreicht.
Die beiden Freunde ZVEREV und THIEM werden natürlich auf heftige Gegenwehr der Großmeister stossen, doch deren Zeit scheint nun unweigerlich zu einem Ende zu kommen, ist doch NADAL wieder dauerverletzt und ANDY MURRAY eigentlich auch gar nicht mehr so richtig präsent.
Vergessen sollte man nicht auf den Publikumsliebling allerorten, den Argentinier JUAN MARTIN DEL POTRO.
Er wird auch im nächsten Jahr für Furore sorgen und ist durchaus in der Lage, den ein oder anderen Grand Slam Titel zu gewinnen.
Tennis-Deutschland, also ich meine alle Tennisverrückten im Nachbarland, kann sich nun mal ein Jahr lang darüber freuen, wieder einmal einen Tennisweltmeister zu haben!
23 Jahre sind vergangen, nachdem BORIS BECKER im Jahr 1995 der letzte Deutsche war mit einem so bedeutenden Titelgewinn bei den Herren, und diesen Zeiten wurde nachgetrauert, doch jetzt kommt ein sehr Junger ganz nach oben und wird die Zukunft des deutschen Tennissports mit Begeisterung erfüllen.
Wer heutzutage im Welttennis mit 21 Jahren reüssiert und große Titel holt, ist beinahe schon die Ausnahme angesichts der alten Großmeister, die die Bühne seit ca. 15 Jahren dominieren.
Ich finde, es wird eine sehr spannende neue Saison 2019 und möglicherweise gibt es den großen Generationswechsel, den man seit Jahren schon herbeischreibt.
Herzliche Gratulation an ALEXANDER ZVEREV!