In der Nacht auf Sonntag, am 19. November, ist JANA NOVOTNA, eine der wunderbarsten Tennisspielerinnen dieses Planeten, im Alter von 49 Jahren in ihrer Heimatstadt Brünn gestorben. Sie erlag ihrem Krebs-Leiden.
JANA NOVOTNA wurde weltberühmt im Jahre 1993, paradoxerweise durch ihre bitterste Niederlage, im Wimbledon-Finale gegen STEFFI GRAF, in dem sie die damalige überragende Nr.1 der Frauentenniswelt in einem furiosen Spiel nahezu deklassierte. Sie hatte gegen Steffi Graf den ersten Satz mit 6:7 verloren, danach jedoch war sie nicht mehr zu halten, gewann den zweiten Satz mit 6:1 und führte im dritten Satz bereits mit 4:1 und Spielball bei eigenem Aufschlag für das 5:1. Sie machte einen Doppelfehler, verlor das Game und ab diesem Zeitpunkt völlig die Kontrolle über das Match und der Satz ging mit 6:4 an Steffi Graf und damit auch der Turniersieg! Die Bilder von damals gingen um die Welt und ihre Tränen hörten nicht auf zu fließen, als die Herzogin von Kent sie in die Arme nahm und tröstete.
JANA NOVOTNA stand dreimal im Finale von WIMBLEDON und 1998 sollte es auch endlich für sie Wirklichkeit werden: SIEG IM TENNISMEKKA und damit Unsterblichkeit als Sportlerin.
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Was mir an JANA NOVOTNA und ihrem Tennis so sehr gefiel, war ihr unglaublicher Angriffsgeist, ihr technisch perfektes und elegantes Spiel. Ihr Spiel und ihre Persönlichkeit waren sehr von Emotionalität geprägt und das war ihre grösste Stärke und Schwäche gleichzeitig, denn es gab ihr in vielen Momenten die richtige leidenschaftliche Inspiration, Entscheidungen und Schläge zu setzen, die die Gegnerinnen verblüfften. Andererseits kamen ihr Emotionen in die Quere, als sie, vor ihren grössten Erfolgen stehend, kurz vor der Ziellinie plötzlich versagte. Am stärksten war sie im Tennis übrigens nicht als Einzelkämpferin, sondern an der Seite einer Partnerin oder eines Partners. Ein Beweis dafür waren 76 Turniertitel im Doppel!
Sie hatte eine gewisse tschechische Mentalität, wie sie bei vielen tschechischen Tennisspielern, die erfolgreich waren, sichtbar wurde, zB bei PETR KORDA oder auch IVAN LENDL oder KAREL NOVACEK:
Eine Mischung aus Genialität, Skurrilität, Selbstironie und Fatalismus.
Privat und abseits des Courts war sie eine sehr uneitle, bodenständige und lustige Person, die schon gerne mal in die schweren Lederklamotten schlüpfte und auf dem Motorrad ihre Runden zog. Nach ihrem Karriereende 1999, welches sie manchmal als ein bisschen überstürzt bezeichnete, lebte sie kurz in Florida, doch es gab ihr dort keinen besonderen Sinn und obwohl sie die Wärme liebte, zog es sie wieder ganz stark in ihre Heimatstadt BRÜNN zurück, wo sie in den vergangenen Jahren auch lebte, weiter Tennis spielte und sogar junge Tennisspielerinnen zu coachen begann.
Sie, die das Risiko in ihrem Spiel so liebte und den schnellsten Weg ans Netz suchte, die auch sonst sehr burschikos und kumpelhaft in der Welt stand, sie musste sich nun als eine eigentlich noch "junge Wilde" dem aggressiven Angriff einer bösartigen Krankheit nach langem Widerstand beugen und sich vom Diesseits verabschieden.
Das ist sehr traurig für ihre Angehörigen und Freunde, aber auch für sehr viele Tennisfans, die, JANA NOVOTNA, manchmal vielleicht sogar als nervenschwache Wettkämpferin betrachtet und geringgeschätzt haben, aber die sie auch in ihrer gesamten Persönlichkeit gesehen, geliebt und ganz stark bewundert haben.
Ich war einer dieser Tennisfans, ich liebte ihr Angriffstennis und ihr Schwanken zwischen Tränen und überschwenglicher Freude, ich liebte ihren aufblitzenden Kampfgeist und ihre menschliche Freundlichkeit!
Deshalb konnte ich nicht umhin, ihr diese Zeilen zu schreiben und zu widmen.
JANA NOVOTNA, für sehr viele Tennisfreunde hast Du unauslöschliche Geschichte geschrieben und Deine Bilder werden für immer im Herzen Deiner Fans leben!
Vielen Dank für alles!
Bill Mitchell.